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Der Diamant : eine Studie - Swedish Gem AB

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Allgem<strong>eine</strong>r Teil.<br />

33<br />

Welcher von beiden Fällen eintritt, hängt von der Intensität und<br />

Richtung aller zusammenwirkenden Faktoren ab. Je nach Umständen<br />

kann bei der selben Kristallan an dem selben Knoten (der selben Stelle)<br />

einmal <strong>eine</strong> Ecke, ein andermal ein Bohrloch entstehen.<br />

So zeigt sich beim <strong>Diamant</strong> Taf. 21, Fig. 145 an den Polen c (dem Ort des<br />

Würfelknotens) <strong>eine</strong> Ecke; Taf. 25, Fig. 156 bis 159 zeigen an derselben Stelle <strong>eine</strong><br />

Bohrung.<br />

Andererseits finden wir an dem selben Kristall Ecken und Bohrungen<br />

zugleich. So gibt es <strong>Diamant</strong>kristalle mit Angriffsecken bei<br />

p und zugleich Bohrungen bei c. Beispiele sind Taf. 2), Fig. 157<br />

und 159.<br />

Analoga bei der Erosion. Den Angriffsecken entsprechen die Bergspitzen,<br />

den Bohrlöchern die Strudelbohrungen und Riesentöpfe; auch die Sand- und Winderosion<br />

macht Bohrungen. Die Spitzen sind in der Geologie gewaltige, die Bohrungen<br />

untergeordnete Bildungen. Dies liegt in der Eigenart des Wasserabflusses,<br />

das (im großen) nicht (wie die Lösungsströme) nach oben ausweichen kann.<br />

Auch bei den Kristallen sind die Bohrungen seltener als die Ecken.<br />

Oft gehen die Bohrungen tief. Es kommt vor, daß ein Kristall<br />

durch und durch gebohrt ist, ja, daß Bohrungen von zwei entgegen<br />

gesetzten Seiten her in der Mitte zusanmienireffen und so ein sanduhrförmiges<br />

Bohrloch bilden.<br />

Wir finden derartige sanduhrförmige Bohrungen beim Beryll<br />

(Aquamarin) von Brasilien. Textfig. 9 stellt <strong>eine</strong> solche schematisch<br />

dar.<br />

Beim <strong>Diamant</strong> kommt es vor, daß sich sechs<br />

Bohnrichter von den Würfelflächen<br />

her nach der<br />

Mitte hin erstrecken. Taf. 3, Fig. 23 gibt davon<br />

ein schematisches Bild. Gehen sie bis zur Mitte,<br />

so sprengen sie im Verein mit den senkrecht zur<br />

Würfelkante hinlaufenden Abflußrinnen (Taf. 25,<br />

Fig. 166) den Kristall in acht Stücke. Es finden<br />

sich eigenartig gestaltete Stücke, deren Entstehung<br />

Textfig. 9.<br />

sich auf diese Weise erklären läßt. Taf. 3, Fig. 23a zeigt schematisch<br />

<strong>eine</strong>s dieser Stücke und zwar das aus der Ecke oben rechts<br />

von Fig. 23. Bei den Kristallen Taf. 23, Fig. 157 bis 159 sind die<br />

Bohrungen von allen sechs Seiten tief, aber nicht bis zur Mitte vorgedrungen.<br />

Solche Bohrungen sind von E. H. v. Baum hau er beschrieben<br />

(Arch. N6erl. 1881. 16. 94).<br />

Von Angriffsecken entsteht in der Regel bei jedem Knoten<br />

nur <strong>eine</strong>. Von Bohrungen <strong>eine</strong> oder viele. Ja, wir beobachten<br />

(z. B. bei Zinkblende), daß <strong>eine</strong> Fläche <strong>eine</strong> unermeßlich große Zahl<br />

Fersmann n. Golilschmi Jt, <strong>Diamant</strong>. 7

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