Der Diamant : eine Studie - Swedish Gem AB
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30 Allgem<strong>eine</strong>r Teil.<br />
manchen Stellen Teile weg, um sie anderswo abzusetzen. Wir haben hier wieder<br />
<strong>eine</strong> schöne Analogie zwischen Lösung und Erosion.<br />
Einen solchen Strom, der in s<strong>eine</strong>m Verlauf an <strong>eine</strong>r Stelle löst,<br />
an der anderen absetzt, wollen wir danach <strong>eine</strong>n L-W- Strom<br />
nennen. Er hat <strong>eine</strong>n lösenden Teil L und <strong>eine</strong>n aufbauenden W<br />
Dazwischen <strong>eine</strong>n neutralen Teil N, in dem weder Lösen, noch<br />
Wachsen stattfindet. Es kann nun vorkommen, daß ein Strom nur<br />
L und N hat, ein anderer nur N und W. Sind L und W in<br />
<strong>eine</strong>m Strom, so kann N nicht fehlen, wenn es auch nicht zu erkennbaren<br />
Gebilden<br />
führt.<br />
Haben W und N zusammen ein Wachsen (W) nach<br />
dem Oktaeder,<br />
kein Wachsen (N) nach dem Dodekaeder bewirkt, so entsteht<br />
ein Zurückbleiben des Dodekaeders d. h. der Kanten des Oktaeders<br />
am Ort der Dodekaederflächen. Beisp. Taf 5, Fig. 36 bis 39.<br />
Haben wir L und N zusammen, z. B. Lösen nach dem Würfel,<br />
Nichtlösen (N) nach dem Oktaeder, so erhalten wir Bohrung am<br />
Ort der Würfelflächen und Hervortreten der Ecken und Kanten des<br />
Würfels. Beisp. Taf. 23, Fig. 157.<br />
Alle Kombinationen und die manichfachsten Übergänge von<br />
L-N-W finden wir beim <strong>Diamant</strong>. Überall da, wo neben<br />
Lösungserscheinungen Wachstumserscheinungen auftreten. In der<br />
Regel ist der Würfel die Angriffs- und Eintrittsstelle des Lösungsstroms.<br />
Er geht über das Dodekaeder hin, wo an der Grenzlinie<br />
zwei Ströme zusammentreffen und setzt unter Umständen gegen und<br />
auf das Oktaeder Substanz ab, so daß da wachsend Oktaederflächen<br />
entstehen. Dabei kann es geschehen, daß das Oktaeder gleichzeitig<br />
und unabhängig von dem genannten Strom Material aus dem Magma<br />
herausnimmt und<br />
wächst.<br />
Zusammentreffen zweier Ströme.<br />
(Stauung und Ablenkung).<br />
Zwei Ströme können in Gegenrichtung (gerade) oder<br />
schief zusammentreff"en. In beiden Fällen ist die Wirkung verschieden.<br />
A. Zwei Ströme in Gegenrichtung. Sie treff'en sich an<br />
<strong>eine</strong>r Grenzlinie. Längs der Grenzlinie entstehen Wirbel, Beschleunigungen<br />
und Stauungen. Die Wirbel sind entweder nach innen gerichtet<br />
(bohrend) und erzeugen <strong>eine</strong> Grenzrinne (Textfig. 4, i), oder<br />
sie sind nach außen gerichtet (zuschärfend) (Textfig. 4, 2) und erzeugen<br />
<strong>eine</strong> erhöhte Grenzlinie.<br />
Triffst ein Wirbel auf <strong>eine</strong> vorhandene Vertiefung, auf <strong>eine</strong><br />
Bohrung oder <strong>eine</strong>n einspringenden Winkel, so kann durch Stauung