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Der Diamant : eine Studie - Swedish Gem AB

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Vorwort.<br />

XIII<br />

Oberfläche und Reflex zeigen die für Lösung charakteristischen Erscheinungen,<br />

und zwar gehören sie zu der Gruppe, die wir gravierte nennen; das<br />

heißt zu den Lösungsgebilden mit scharfen Lösungsskulpturen auf der Oberfläche.<br />

Ein zweites Beispiel des LBsens sei Krist. 78. Er gehört zu den Lösungsgebilden,<br />

die wir «gewaschen» oder «geleckt» nennen.<br />

Auf der Oberfläche (Taf. 25, Fig. 171) zeichnen sie sich durch glatte<br />

gerundete Flächen, Kanten und Ecken aus. Hier bemerken wir auch kl<strong>eine</strong> dreieckige,<br />

gerundete Ätzgrübchen.<br />

Das Reflexbild (Taf. 24, Fig. 165) ist ausgezeichnet durch <strong>eine</strong> Auflösung<br />

der Lichtpunkte und Züge in ein spinngewebeartiges<br />

Gewirr von Lichtfasern.<br />

Diese Zerfäserung der Reflexe ist charakteristisch für die «geleckten» Lösungs<br />

gebilde.<br />

Das interessante Reflexbild zeigt zugleich (in Übereinstimmung mit der<br />

Oberfläche) die Verteilung der Punkte und Züge gemäß der tetraedrischen Hemiedrie.<br />

Als Beispiel <strong>eine</strong>s L-W-Körpers, das heißt <strong>eine</strong>s solchen, der die Erscheinungen<br />

von Lösen und Waschen zugleich zeigt, diene Krist. 21.<br />

S<strong>eine</strong> Oberfläche zeigt auf den Oktaederflächen geradlinige Wachstums,<br />

dreiecke, am Ort des Würfels (den Ecken) und des Dodekaeders (Kanten) Krümmungen<br />

und Ätzhügel, die charakteristischen Lösungsgebilde.<br />

Das- Reflexbild zeigt starke Lichtpunkte an den Stellen der 4 Oktaederpunkte<br />

und geradlinige Zonenlinien zwischen diesen. Das sind Wachstumsreflexe.<br />

Außerdem zeigt es krumme Lichtzüge und Felder, die die Zwischenräume<br />

mit prächtig geschwungenen Zeichnungen füllen. Das sind Lösungsreflexe.<br />

Als ein zweites Beispiel <strong>eine</strong>s L-W-Körpers diene Krist. 48.<br />

S<strong>eine</strong> Oberfläche zeigt die Oktaederflächen als ideal ebene Wachstumsgebilde,<br />

die Würfelflächen dagegen uneben, bedeckt mit Lösungsgebilden.<br />

Das Reflexbild zeigt entsprechend 4 lichtstarke Oktaederpunkte und<br />

geradlinige Lichtzüge zwischen diesen. In der Mitte dagegen, am Ort des<br />

Würfelpunktes und in dessen Umgebung ein System krummer und verbreiteter Lichizüge,<br />

wie sie für die Lösung charakteristisch sind.<br />

Die Wachstums- und Lösungsgebilde zeigen sich vereinigt, in<br />

allen möglichen Übergängen, an den meisten <strong>Diamant</strong>kristallen. Mit<br />

Hilfe der Oberflächenerscheinungen, die das Wachsen und Lösen<br />

hervorbringt, sind wir in den Stand gesetzt, <strong>eine</strong> Theorie über die<br />

Entstehung der Lösungsgebilde, der Ätzhügel, Ätzgrübchen und<br />

Lösungskörper aufzustellen und Anschauungen über die Mechanik<br />

des Lösungsprozesses zu gewinnen. Zwei im Anhang dieser Schrift<br />

abgedruckte<br />

Abhandlungen geben hierüber Nachricht ^<br />

Die so gewonnenen theoretischen Anschauungen dienen ihrerseits<br />

als Unterlage zur Deutung der Einzelerscheinungen bei den verschie-<br />

* Über Ätzfiguren., deren Entstehung und Eigenart. (Aus Zeitschr. Kr\'st.<br />

1904. 38. 275 — 278.) Zur Mechanik des Lösungsprozesses. (Ebendaher 656— 673).

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