Der Diamant : eine Studie - Swedish Gem AB
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iy2 Spezieller Teil.<br />
die Möglichkeit vor, durch Ätzung zu unterscheiden, welche von den<br />
Flächen oder Flächenteilen <strong>eine</strong>s Oktaeders -f, welche — sind und<br />
danach zu beurteilen, ob ein Zwilling vorliegt und welcher Art er ist.<br />
Die <strong>Diamant</strong>kristalle sind meist von Viellingslamellen nach dem<br />
Spinellgesetz durchsetzt und geben sich durch diese<br />
als komplizierte<br />
Komposite zu erkennen. Andererseits haben wir bei der Schwäche<br />
der tetraedrischen Hemiedrie und der Gleichheit der Winkel <strong>eine</strong>n<br />
beständigen Wechsel der ± Richtungen zu erwarten, so daß die<br />
meisten <strong>Diamant</strong>en zugleich als bis ins Feinste gehende Komposite<br />
nach dem Mohs-Roseschen Gesetz anzusehen sind.<br />
In den Deckfiguren 218 bis 224 sind schwarz und weiß die Individuen I<br />
und II geschieden; unter Annahme <strong>eine</strong>s Zwillings nach dem Mohs-Roseschen<br />
Gesetz. Dies geschah zum Zweck <strong>eine</strong>s Vergleichs von Krist. loi und 102 mit<br />
103 und 104, sowie zum Verständnis der Reflexbilder Fig. 223 und 224.<br />
Unsere Textfiguren 122 bis 130 reproduzieren Abbildungen<br />
ähnlicher Kristalle durch frühere Autoren.<br />
Die meisten Autoren fassen diese Gebilde nach dem Vorgang<br />
von Mohs als Zwillinge auf. Für <strong>eine</strong> Deutung als einfache Kristalle<br />
sprechen sich Bournon, Sadebeck, Hirschwald u.a. aus. (Siehe<br />
oben S. 65 flg.)<br />
Kristall 103. Taf 32, Fig. 221, 223 (mit Deckfigur).<br />
Eigentum des Naturhistorischen Hofmuseums in Wien (A a, 301 1). Umgebung<br />
von Citade <strong>Diamant</strong>ina, Serro do Frio (Brasilien). Gewicht 12 mgr.<br />
Wasserklar, mit <strong>eine</strong>m Stich ins gelbliche, durchsichtig.<br />
Selten schön ausgebildetes Oktaeder mit tief eingeschnittenen<br />
Rinnen, an Stelle der Oktaederkanten.<br />
<strong>Der</strong> Kristall macht, wenn irgend<strong>eine</strong>r, den Eindruck <strong>eine</strong>s Durchwachsungszwillings<br />
von zwei Tetradern nach dem Mohs-Roseschen<br />
Gesetz, besonders durch die beiden langen Tetraederkanten am Ort<br />
des Würfels, die sich nicht in <strong>eine</strong>m Punkt schneiden.<br />
Die erhöhten p-Flächen sind eben und spiegelnd mit wenigen<br />
flachen dreieckigen Wachstumsfiguren. Über sie gehen einzelne<br />
scharfe nicht ganz gerade, tief eingeschnittene Linien, ungefähr parallel<br />
den Kanten der Flächen, resp. den Seiten der Wachstumsgrübchen.<br />
Wir wollen sie Risse nennen, obgleich sie kaum als Spaltrisse betrachtet<br />
werden können. Es ist wie ein Abbrechen der Lamellen,<br />
oder wie ein Einschneiden in den Spaltrichtungen. Die Natur dieser<br />
Risse ist nicht klar. Wir haben ähnliches an anderen Kristallen nicht<br />
gesehen, außer an dem Sechsling Krist. 123. Soviel dürfte feststehen: