Der Diamant : eine Studie - Swedish Gem AB
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196<br />
Spezieller Teil.<br />
Die Folge ist, daß bei Krist. 118 jeder Meridionalstrom s<strong>eine</strong>m<br />
Gegenstrom begegnet, der ihn hemmt, bei Krist. 120 dagegen gehen<br />
die Meridionalströme vom oberen Pol her ungehemmt über die<br />
pdp-<br />
Kanten des roten Individuums weg.<br />
Im Äquatoreinschnitt fehlt die Hemmung durch die Stauung der<br />
Meridionalströme; es ist vielmehr ein seitliches Abfließen aus dem<br />
Äquatoreinschnitt zusammen mit dem einseitigen Meridionalstrom anzunehmen.<br />
Die Stauung im Äquatorialeinschnitt dürfte bei Krist. II 8, 119,<br />
121 zur Bildung des Wachstumsgrates, bei Krist. 121 zur Ausheilung<br />
geführt haben, indem durch die Stauung an dieser Stelle der L-Strom<br />
zum W-Strom geworden ist.<br />
Ohne solche Stauung findet bei gemeinsamem Abfließen zweier<br />
Ströme in <strong>eine</strong>r Rinne zwischen zwei Individuen in der Regel tieferes<br />
Einschneiden statt. Es bildet sich <strong>eine</strong> Grenzrinne im einspringenden<br />
Winkel. Wir beobachten dieselbe Erscheinung schön z. B. beim<br />
Flußspat von der Öltschenalp.^<br />
I blau.<br />
3. Eine dritte eigentümliche Erscheinung an Krist. 120 ist die<br />
Art der Durchwachsung.<br />
<strong>Der</strong> untere, rote Kristall tritt an Stelle a^ (Textfig. 158 und Deckfig.<br />
257) in den oberen blauen Kristall ein. S<strong>eine</strong> obere Ecke versteckt<br />
sich innerhalb des blauen Individuums.<br />
Nach dieser versteckten<br />
Spitze hin ist der rote Kristall verkürzt.<br />
Die obere Ecke a^ dieses<br />
Kristalls ist stumpfer als die seitlichen<br />
Oktaederecken (a^, a^),<br />
auch<br />
stumpfer als die obere Ecke des<br />
blauen Kristalls. Das ist an sich<br />
auffallend, noch mehr wenn man<br />
die folgenden Betrachtungen anstellt.<br />
<strong>Der</strong> ZwiUing zeigt fortgeschrittene Lösung: von der Lösung sind<br />
die Flächen ergriffen, aber auch die Kanten und die Ecken. Die<br />
Ecken sind stumpfer geworden. Die Kanten sind gewölbt, z. B. aS a^<br />
in der Mitte zwischen a^ und a^ höher. Wir dürfen annehmen, daß<br />
zur Zeit, da der Kristall w^achsend abgeschlossen (vor Beginn der<br />
* Die Analogie der Erscheinungen beim <strong>Diamant</strong> und Flußspat ist <strong>eine</strong> weitgehende;<br />
sie soll eingehend studiert werden, nachdem das Wichtigste am <strong>Diamant</strong><br />
klargelegt ist.<br />
Textfig. 158.<br />
Irot.