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Der Diamant : eine Studie - Swedish Gem AB

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2A<br />

Allgem<strong>eine</strong>r Teil.<br />

miedrie. Da diese gesichert ist, haben ZwiUinge nach diesem Gesetz<br />

innere Walirscheiniichkeit.<br />

Sie sind zugleich heteroaxiale Verwachsungen<br />

(Heterozwillinge)^, bei denen die fast gleichwertigen Richtungen<br />

i ± p sich einrichten.<br />

Komposite nach beiden Gesetzen sind in weitester Verbreitung<br />

und bis ins feinste gehend anzunehmen. Solche nach dem Spinellgesetz<br />

lassen sich in f<strong>eine</strong>r Lamellierung oft nach allen vier Richtungen<br />

zugleich, besonders bei den Lösungskörpern, nachweisen.<br />

Solche nach dem zweiten Gesetz (Heterokomposite) haben wir anzunehmen,<br />

nachdem die Hemiedrie gesichert und als schwach erkannt<br />

ist.^<br />

Es entsteht die Frage: Können überhaupt Durchkreuzungsz^villinge<br />

ohne Kompositbildung gedacht w^erden,<br />

oder lassen sich solche nachweisen. Wahrscheinlichkeit und Erfahrung<br />

sprechen dagegen. Diese Frage soll an anderer Stelle eingehender<br />

besprochen werden.<br />

Die Zwillinge des <strong>Diamant</strong> boten ein reiches Interesse, so<br />

besonders in bezug auf Wirkungen an der Grenze beider Individuen.<br />

Sie brachten wichtige Tatsachen zu unserer Kenntnis, die manches<br />

dem an den einfachen Kristallen Erkannten zufügten.<br />

Das Zusammen'wirken beider Individuen an der<br />

Zwillingsgrenze betätigt sich in mehrfacher Weise. Es führt im<br />

einspringenden Winkel zu Ausheilungen, im ausspringenden zum<br />

Vorzugsweisen Wachsen. Dadurch breiten sich solche Zwillinge in<br />

der Verwachsungsebene aus und platten sich ab. Diese Erscheinung<br />

zeigt sich besonders bei den sogenannten Nahtst<strong>eine</strong>n.<br />

Fig. 231, Taf. 34 zeigt <strong>eine</strong>n Zwilling ohne Ausheilung. Dagegen<br />

beobachten wir solche mit Ausheilung in Fig. 232 und 235. Bei<br />

dem Kristall Fig. 233 ist der einspringende Winkel durch Ausheilung<br />

ausspringend geworden. Es hat<br />

sich der Kristall in der Verwachsungsebene<br />

ausgebreitet und dadurch tafelig abgeflacht. Ausheilung zeigt<br />

sich schön auch in dem Drilling. Taf. 40, Fig. 267.<br />

Ein eigenartiges Produkt des Zusannnenwirkens an der Zwillingsgrenze<br />

finden wir bei dem Zwilling, Taf. 36, Fig. 247. Während<br />

an beiden Individuen nur Lösungsgebilde zu bemerken sind, zeigen<br />

sich an der Grenze im einspringenden Winkel merkwürdige Wachs-<br />

*<br />

V. Goldschmidt. Zeitschr. f. Krist. 1907.43. 582.<br />

' Über starke und schwache Hemiedrie vgl. Nies u. Goldschmidt. Jalirb.<br />

Min. 1908. 2. 99.

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