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Der Diamant : eine Studie - Swedish Gem AB

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242 Anhang 2.<br />

Zu- und Abstrom hat sich gelöst durch Herstellung <strong>eine</strong>s den Verhältnissen<br />

entsprechenden Gleichgewichtszustandes. Die angegriffene<br />

Fläche ist k<strong>eine</strong> Ebene mehr. <strong>Der</strong> Reaktionsstrom ist nicht mehr<br />

einheitlich parallel, der Rückstrom nicht mehr senkrecht zur Fläche,<br />

es entfällt der Konflikt zwischen Reaktionsstrom und Abstrom, der<br />

zu den Wirbeln und Bohrungen führte.<br />

Analog ist das geologische Verhalten <strong>eine</strong>r Landschaft zum erodierenden<br />

Regen wasser mit den Unebenheiten, Abflußgerinnen, Bächen und Flüssen.<br />

Zuerst Konflikte mit Wasserfällen, Wirbeln und Bohrungen, dann Hingleiten auf<br />

sanft gerundeter Unterlage in vorgezeichneten Bahnen.<br />

Sekundäre Grübchen. Bei geänderter Art des Angriffs sind<br />

Zustrom, Abstrom und Form nicht mehr im Gleichgewicht. Es entstehen<br />

neue Konflikte mit Wirbeln und Bohrungen, kl<strong>eine</strong> sekundäre<br />

Grübchen in den schüsseiförmig erweiterten älteren Vertiefungen.<br />

Sekundäre<br />

Grübchen.<br />

Das Analoge finden wir bei Wüstenst<strong>eine</strong>n und Meteoriten'.<br />

Erosionsformen bei Flüssigkeiten. Gewisse Ähnlichkeiten zeigt die Gestalt<br />

der Wellen beim Aufblasen des Windes. Frischer Wind kräuselt die Fläche.<br />

Durch den Konflikt von Zu- und Abstrom bohren sich Wirbel ein und zeichnen<br />

ihre Wirkung in der Gestalt der Wellen ab. Bläst der Wind länger im gleichen<br />

Sinn, so bilden sich lange flache Wellenberge und Täler. <strong>Der</strong> Konflikt hat sich<br />

zu <strong>eine</strong>m sanften Abfließen gelöst. Neuer oder anders gerichteter Wind erzeugt<br />

neuen Konflikt<br />

mit neuen Wirbeln und bohrt neue Grübchen, neue Erosionsfiguren<br />

in die alten großen und flachen Wellenberge. So ist die Analogie der Gestalt der<br />

Wellenberge und Täler im windbewegten Meer mit den erodierten Gebirgen nicht<br />

ganz zufällig.<br />

Die Analogie ist freilich <strong>eine</strong> unvollkommene. <strong>Der</strong> wesentliche Unterschied<br />

liegt in der Beweglichkeit des Wassers in s<strong>eine</strong>r ganzen Masse gegenüber der Unbeweglichkeit<br />

der festen Körper. Die Ähnlichkeit wird um so größer, je stärker<br />

der Konflikt an der Oberfläche, je zäher die Flüssigkeit und je heftiger das Aufblasen,<br />

so daß die Massenbewegung zurücktritt gegen die oberflächliche Bearbeitung.<br />

So beim Aufblasen <strong>eine</strong>s starken Luftstroms auf <strong>eine</strong>n zähen Schmelzfluß oder<br />

zähen Brei. Tritt während des Gestaltens der Oberfläche durch das Aufblasen<br />

Erstarren ein, so fixieren sich die Erosionsgestalten der Flüssigkeit und zeigen ihre<br />

Analogie mit den Erosionsgestalten der festen Körper.<br />

Ätzung auf Nebenflächen. Stilisierte Ätzgrübchen (Ätzfiguren)<br />

bilden sich vorzugsweise auf den Hauptflächen. Dieser Erfahrungssatz<br />

läßt sich folgendermaßen begründen:<br />

Neben flächen sind solche Flächen, die nicht senkrecht stehen<br />

auf <strong>eine</strong>r der Hauptpartikelkräfte der Kristalheilchen A. Es steht die<br />

der Flächennormale nächste Partikelkraft schief zur Fläche, z. B. a in<br />

'<br />

Vgl. V. Goldschmidt. Min.-petr. Mitt. 1894. 14. 3.

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