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Studie zu Armut und sozialer Eingliederung in den ... - Vorarlberg

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Schließlich lassen sich mittels der 18 <strong>in</strong> der <strong>Studie</strong> der FH <strong>Vorarlberg</strong> geführten<br />

themenzentrierten qualitativen Interviews drei Typen des Umgangs mit<br />

prekären Lebenslagen beschreiben. Diese s<strong>in</strong>d:<br />

Typ A: Prekäre Lebenslagen von Menschen mit e<strong>in</strong>em funktionieren<strong>den</strong><br />

sozialen Netzwerk<br />

Dieser Typ ist gekennzeichnet durch:<br />

• Beständiges, heterogenes soziales Netzwerk,<br />

• Bestehende Erwerbstätigkeit,<br />

• Schul<strong>den</strong>freiheit als „Überlebenstaktik“,<br />

• Selbstverständnis für <strong>und</strong> Verlass auf Transferleistungen,<br />

• Soziales Engagement,<br />

• vernachlässigtes Ges<strong>und</strong>heitsverhalten liegt vor.<br />

Menschen des Typs A s<strong>in</strong>d offen <strong>und</strong> meist familienorientiert. Sie möchten<br />

viel Zeit mit der Familie oder Fre<strong>und</strong>en verbr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d nicht gerne<br />

alle<strong>in</strong> oder gar e<strong>in</strong>sam. Zugehörigkeit <strong>zu</strong> Gleichges<strong>in</strong>nten ist deren<br />

Lebensmittelpunkt, was Menschen dieses Typs bestätigt, ke<strong>in</strong> hoffnungsloser<br />

E<strong>in</strong>zelfall <strong>zu</strong> se<strong>in</strong>. Menschen des Typs A wollen die eigene psychosoziale<br />

Ges<strong>und</strong>heit möglichst aufrechterhalten. Sie haben gelernt, mit Angst,<br />

Depression, Überforderung oder Enttäuschung um<strong>zu</strong>gehen. Schwierige<br />

Lebensphasen deuten sie als Chance <strong>zu</strong>r Persönlichkeitsentwicklung. Menschen<br />

des Typs A bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich durchaus <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziellen <strong>Armut</strong>sverhältnissen <strong>und</strong><br />

weiteren prekären Lebenssituationen (z.B. <strong>in</strong> Be<strong>zu</strong>g auf die Ges<strong>und</strong>heit), oder<br />

s<strong>in</strong>d davon stark bedroht. Aufgr<strong>und</strong> ihrer sozialen E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung gel<strong>in</strong>gt es<br />

ihnen jedoch, <strong>in</strong> der täglichen Ause<strong>in</strong>anderset<strong>zu</strong>ng e<strong>in</strong>e fortschreitende<br />

Deprivation (vorerst) ab<strong>zu</strong>wehren. E<strong>in</strong>e <strong>zu</strong>nehmende potentielle<br />

Problemkumulation würde allerd<strong>in</strong>gs die prekäre Lebenslage von Menschen<br />

des Typs A sichtlich verschärfen.<br />

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