Mädchenspezifische Suchtprävention
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Zum weiteren Vertrautmachen wird ein Spaziergang mit den Pferden in die Natur unternommen,<br />
wobei immer ein Mädchen das Pferd führt (ggf. mit einer weiteren Helferin)<br />
und ein Mädchen reiten darf. Die Mädchen sollen in entspannter und ungezwungener<br />
Atmosphäre den Kontakt zu den Pferden aufbauen und dabei schon wichtige Details,<br />
z.B. wie man ein Pferd richtig führt, erlernen.<br />
2) Ablauf der weiteren Stunden<br />
Im Verlauf der Maßnahme soll sich ein geregelter Ablauf des Nachmittags bei den<br />
Mädchen festigen, der ihnen hilft, alle Arbeiten möglichst selbständig durchzuführen.<br />
Zu Beginn des Nachmittags haben die Mädchen Zeit, ihre Pferde zu begrüßen und den<br />
Kontakt zu ihnen aufzunehmen. Es ist zu Beginn wichtig, daß immer zwei Mädchen<br />
zusammen das gleiche Pferd versorgen und reiten dürfen, um den Kontakt zu festigen<br />
und bestehende Ängste abzubauen. Zunächst wird die Box oder die Weide gesäubert,<br />
denn das Versorgen des Pferdes gehört dazu. Die Mädchen sollen lernen, daß das Pferd<br />
ein lebendiges Wesen ist, das sich uns zur Verfügung stellt und für das wir sorgen müssen.<br />
Dieses Misten stellt normalerweise kein Problem dar für die Mädchen, denn sie<br />
erledigen gern alle Arbeiten rund um das Pferd. Während dieser Arbeit haben die Mädchen<br />
noch die Möglichkeit, das Pferd zu beobachten, wenn es frei herumläuft. Dieses<br />
Beobachten der Pferde auf der Weide ist eine sehr entspannende und interessante Tätigkeit,<br />
welche die Pädagogin immer wieder einschieben kann. Im Anschluß an das Misten<br />
werden die Pferde geputzt und gesattelt. Beim Reiten führt immer ein Mädchen das<br />
Pferd und das andere reitet. So kann sich das reitende Mädchen ganz auf das Pferd und<br />
seinen Sitz konzentrieren und die Pferde werden nicht durch unsachgemäße Zügelführung<br />
‚verritten‘. Durch die gegenseitige Hilfe bei der Versorgung des Pferdes, beim<br />
Aufsteigen und beim Reiten wird der soziale Kontakt zwischen den Mädchen gefördert<br />
und es können tiefe Freundschaften entstehen. Die Mädchen reiten ohne Sattel, nur mit<br />
Decke, um die Wärme und Bewegung des Pferdes zu spüren. Nur besonders ängstliche<br />
können mit einem Gurt zum Halten oder mit Sattel reiten. Auf dem Pferd können die<br />
Mädchen Spiele machen, um ihre Sicherheit zu festigen und um Spaß zu haben. Zwischendurch<br />
werden sie von der Pädagogin an die ‚Longe‘ genommen, um ihren Sitz auf<br />
dem Pferd zu verbessern und auch die schnelleren Gangarten zu erlernen. Dabei werden<br />
ihnen die richtigen Hilfen im Umgang mit dem Pferd vermittelt, die sie dazu befähigen,<br />
nach und nach das Pferd selbständig zu reiten und die Kontrolle zu behalten. Immer<br />
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