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Mädchenspezifische Suchtprävention

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- Identitätsbildung und psychosoziale Neuorientierung,<br />

- der Umgang von Mädchen und Jungen untereinander,<br />

- das Erleben von Sexualität und<br />

- schulische und berufliche Leistungsanforderungen.<br />

Dabei gibt es geschlechtstypische Unterschiede im allgemeinen Bewältigungsverhalten<br />

und beim Konsum bzw. Mißbrauch von Drogen. Eine aktive Herausbildung von Geschlechtsidentitäten<br />

ist notwendig.<br />

4.5.1 Abgrenzung der Begriffe ‚geschlechtsspezifisch‘ und ‚geschlechtsbezogen‘<br />

„Geschlechtsspezifische Prävention umfaßt Arbeitsformen, bei denen ausschließlich in<br />

geschlechtshomogenen Gruppen mit gleichgeschlechtlichen Professionellen / Bezugspersonen<br />

gearbeitet wird.“ (BzgA, 1998, S. 90) Für die Arbeit mit Mädchen heißt dies,<br />

die Arbeit in reinen Mädchengruppen mit ausschließlich weiblichen Bezugspersonen<br />

und einen Ansatz an der ‚besonderen‘ weiblichen Rolle. Die spezifische Mädchenarbeit<br />

ist viel weiter ausgereift als die Jungenarbeit.<br />

Es gibt jedoch auch die Forderung, daß in der Suchtprävention die Interaktionen von<br />

Jungen und Mädchen im Prozeß der Herausbildung von Geschlechtsidentitäten notwendig<br />

sei. Diese setzt eine aktive Gestaltung des Prozesses im Unterschied zu einer eher<br />

passiven Übernahme der Geschlechtsrollenerwartungen und -stereotypien voraus. Hier<br />

wird eine ‚geschlechtsbezogenen Suchtprävention‘ gefordert. „Geschlechtsbezogene<br />

Suchtprävention umfaßt Arbeitsformen, bei denen gemischtgeschlechtliche Gruppen<br />

und die Einbindung von gegengeschlechtlichen Professionellen / Bezugspersonen ‚zugelassen‘<br />

sind.“ (ebd., S. 91) Es läßt sich jedoch eine Reihe von Problemen nur in geschlechtshomogenen<br />

Gruppen bearbeiten und die produktive Arbeit an der positiven<br />

Interaktion der Geschlechter setzt die Stärkung der Mädchen voraus, um eine eintretende<br />

Geschlechterhierarchie zu vermeiden. Dafür ist es wichtig zunächst eine mädchenspezifische,<br />

aber auch jungenspezifische, Arbeit anzubieten, die kompetenz- und strukturfördernd<br />

sowie verhaltens- und verhältnispräventiv ist.<br />

4.5.2 Mädchenspezifische Suchtprävention<br />

1) Grundlagen<br />

Der Ausgangspunkt für die Entwicklung einer mädchenspezifischen Suchtprävention<br />

liegt in der Erkenntnis, das Mädchen in der Jugendarbeit und in allgemeinen suchtpräventiven<br />

Maßnahmen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Mädchenspezifische<br />

Suchtprävention ist eine parteilich auf die Verbesserung der Lebenskompetenzen ausge-<br />

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