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Mädchenspezifische Suchtprävention

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Diese vier dargestellten Perspektiven sind idealtypische Konstrukte, bei denen in der<br />

Praxis mehr und mehr eine Durchdringung der verschiedenen Ansätze untereinander<br />

begonnen hat. Schwerpunkte sind jedoch immer noch zu erkennen.<br />

Strategien oder Interventionen sind mehr oder weniger komplexe Handlungsstrategien,<br />

mit denen das Präventionsziel erreicht werden soll.<br />

Die wichtigsten Strategien sollen hier kurz dargestellt werden:<br />

4.2.1 Informationen<br />

Dieser Strategie wird unterstellt, daß das Wissen über negative Folgen von Drogenkonsum<br />

bewirkt, sich ‚vernünftig‘ gegen den Drogenkonsum zu entscheiden (kognitiver<br />

Prozeß). Rauschmittelkonsum läßt sich jedoch häufig nicht auf ein Problem rationaler<br />

Entscheidungsfindung reduzieren. Da sachliche Information sehr wenig Wirkung zeigt,<br />

versucht man die ‚Tatsachen‘ eindrucksvoll zu vermitteln, so daß Betroffenheit, Angst<br />

und andere Gefühle erzeugt werden. Mittlerweile wurde erkannt, daß reine Informations-<br />

und Abschreckungsstrategien eher kontraproduktiv sind und teilweise sogar die<br />

Neugierde beim Jugendlichen wecken.<br />

4.2.2 Drogenerziehung<br />

Mit Drogenerziehung sind Bemühungen gemeint, die Widerstandskräfte eines Individuums<br />

zu stärken. Hierbei wird zwischen massenmedialer und personaler Kommunikation<br />

differenziert. Massenkommunikative Maßnahmen sind reine Informationsstrategien.<br />

Deshalb ist die personale Kommunikation für die Drogenerziehung wichtiger. Sie<br />

findet in der Interaktion zwischen Pädagogen (Erwachsener, der auf das Kind einwirkt)<br />

und Educanden statt. Gesundheitsbewußtes Verhalten wird angestrebt. Dabei werden im<br />

Interaktionprozeß verschiedene lerntheoretische Modelle (trial and error, operantes<br />

Konditionieren, Lernen durch Einsicht) eingesetzt. Dabei spielen Lernprinzipien, gruppendynamische<br />

Faktoren und persönliche Faktoren eine wichtige Rolle. Der Schule<br />

kommt ein entscheidender Beitrag bei der Drogenerziehung zu. Eine Schwierigkeit liegt<br />

in der Negativbestimmung des Lernzieles, nämlich der Abstinenz zumindest bei illegalen<br />

Drogen. Dieses Ziel gerät in Konkurrenz mit anderen Zielen wie Kommunikation,<br />

Geselligkeit, Genuß u.a.. Weiterhin schwierig ist die Eindimensionalität des Zieles, da<br />

positive Seiten der Alltagsdrogen völlig ausgeblendet werden. Dabei kann die Handlungskompetenz,<br />

den kontrollierten, angemessenen oder verantworteten Umgang mit<br />

Drogen nicht erlernt werden. Der Drogenerziehung ist somit eine ähnliche Erfolgslosig-<br />

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