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Mädchenspezifische Suchtprävention

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4) Einbezug von Subjekt- und Handlungstheorien<br />

Es ist wichtig, bei diesem Ansatz die Unterschiedlichkeit der (subjektiven) Lebenswirklichkeit<br />

der Frauen und Mädchen zu erfassen. Gesellschaftliche Wirklichkeit kann nicht<br />

nur als äußerlicher Zwang angesehen werden, sondern wird von den Individuen, also<br />

auch von Frauen und Mädchen, selbst hergestellt. Der Handlungsanteil der Subjekte ist<br />

stets mit einzubeziehen. Eine Interaktionsebene zwischen den Geschlechtern, als der<br />

interaktiv ausgehandelte Aspekt von Geschlecht und Geschlechtsdarstellung ist eine<br />

ständige aktive Leistung und ist situationsspezifisch. „Dieser nie abgeschlossene Aushandlungs-<br />

und Verarbeitungsprozeß bestimmt die lebenslange Identitätsbildung.“<br />

(ebd., S. 43)<br />

5) Lösung von Praxisproblemen<br />

Feministische Mädchenarbeit darf nicht als Indoktrination gesehen werden, sondern die<br />

Mädchen sollen dort abgeholt werden, wo sie sich gerade befinden. Dabei dürfen Weiblichkeitsmuster<br />

nicht nur als Problem, sondern auch als gesellschaftlich vorgegebenes<br />

Lösungsmuster bei der Identitätsbildung angesehen werden.<br />

Mädchenspezifische Suchtprävention muß:<br />

- den unterschiedlichen Lebensentwürfen von Mädchen gerecht werden,<br />

- die aktive Leistung von Mädchen ohne Wertung würdigen,<br />

- eigene Ideale stets selbstkritisch hinterfragen und<br />

- dabei jedoch nicht den gesellschaftskritischen Ansatz aufgeben.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt müssen die Themen Geschlecht (-sidentität) im Zusammenhang<br />

mit Substanzkonsum sowohl in Mädchengruppen, als auch in gemischten<br />

Gruppen behandelt werden, um Interaktionsformen zwischen Mädchen untereinander<br />

und zwischen Mädchen und Jungen zu erlernen. Zunächst aber wollen und müssen<br />

Mädchen und junge Frauen ihren eigenen Weg finden. Dabei sind Entwicklungsprobleme<br />

und Bewältigungsstrategien gleichermaßen im Blick zu behalten.<br />

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