Mädchenspezifische Suchtprävention
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Suchtkrank auf suchtkrank beißt sich irgendwo, ja. Sicher, er kann auf mich aufpassen und ich<br />
auf ihn, und und und...<br />
Es is`ja dann das Mißtrauen da, er is`immer noch trocken und ich bin ja natürlich wieder voll<br />
nei gerasselt. Es war`n dann ja auch wahnsinnig viel psychische Probleme dabei von der Arbeit<br />
her. Weil in der Alternpflege zu arbeiten is`ja normal..., also es ist mein Traum, überhaupt<br />
im pflegerischen Bereich, aber. Ich war auf einer Pflegestation, da kann man schon fast<br />
sagen Sterbestation. Da sind die Menschen weggestorben, wie warme Semmeln. Mir ham im<br />
Monat fünfzig Tote gehabt, also... Ja, das geht an die Substanz einfach. Und dann reden<br />
konnt`ich mit keinem, bzw. ich hab`mich dann auch geschämt, daß ich was zugeben muß. Äh,<br />
daß ich`s einfach nicht schaff`, oder daß ich auf eine andere Station, oder so was. Und da<br />
hab`ich dann halt au`wieder zum Trinken angefangen, aber da hab`ich dann nicht mit Sekt<br />
angefangen, sondern da hab`ich mir glei`zuerst ein paar Flachmänner geholt. Ich hab`ja auch<br />
viel heimlich getrunken. In der Familie bei uns wurde ja offen getrunken, das war ein offenes<br />
Geheimnis. Aber ich hab`halt dann wieder heimlich angefangen zum Trinken.<br />
Na ja und dann, `97 mußt ich dann ins Krankenhaus, weil ich ein Zuckerschock hatte, über<br />
400, hab`also kei`Luft mehr gekriegt und so weiter, also mußte ganz schnell gehen. Und wurde<br />
dann auch geschieden `97. Ich war beim Richter ohne Mann, weil der ja nicht auffindbar<br />
war. Aber ich hab`ihn dann danach, also ich komm aus M. und M. ist zwar `ne Großstadt,<br />
aber er hat mich halt immer gefunden. Dann die Drohungen halt, ich bring Dich um, und so<br />
weiter. Ich hab`mir dann `ne Waffe zulegen müssen, hab`ich au`gekriegt. Weil..., des war mir<br />
einfach zu gefährlich. Ich wollte eigentlich schon noch ein bißl weiterleben.<br />
Ja und dann, hab`ich halt `97 wieder ein Rückfall gebaut, bin dann wieder auf Therapie. Ja<br />
und dann ist mein Bruder gestorben, der ist mit 35 gestorben. Wo die Obduktion ergeben hat,<br />
angeblich an zu großem Herzen, was ich aber eigentlich nit glaub`. Ich glaub`s ihm eigentlich<br />
nicht, weil also, wie der im Bett gelegen is`. Der ist also Zuhause gestorben, Blut aus Nase,<br />
Ohren, Mund usw. Der ist also meines Erachtens an Blutsturz gestorben, nicht an zu großem<br />
Herz. Des mag wohl `ne Rolle spielen, aber für mich war das keine Rolle. Ja und ich<br />
hab`meinen Bruder halt auch wahnsinnig geliebt!<br />
Und meine Mutter wurde dann ein Pflegefall, ich hab`mei`Mutter dann Zuhause gehabt. Extra<br />
`ne größere Wohnung gemietet, `nen Haufen Neuanschaffungen machen müssen. Na ja, dann<br />
die Arbeit, die Pflege Zuhause, den Mann Zuhause. Ja, mir war`s einfach wieder zuviel. Und<br />
dann hab`ich massiv getrunken. Also ich hab`am Tag dann bis zu zwei Flaschen Schnaps gebraucht.<br />
Ich hab`in der früh um Vier, wenn ich aufgestanden bin, schon mal `ne halbe Flasche<br />
gebraucht, zum in die Gänge zu kommen, daß ich mich überhaupt waschen kann und fertig<br />
machen kann zur Arbeit. Ich mein, meine Arbeit als solches hat nie drunter gelitten, bin aber<br />
wohl auch wegen Alkohol entlassen worden dann. Weil arbeitsmäßig war`s o.k., aber ewig<br />
der Geruch und arbeitskollegen-mäßig, war`s ja klar. Ja, das war bis zum September `98, da<br />
hab ich gearbeitet, aber ich wurde dann immer gelber, also Gelbsucht. Ich hab`mit Gelbsucht<br />
auch noch gearbeitet, bis meine Chefin dann irgendwann gesagt hat, da kann irgendetwas<br />
nicht stimmen. Ich bin ja schon bald grün gewesen, nicht mehr gelb, ich hab`ausgesehen, wie<br />
so ein Chinese. Ja, wenn ich in Spiegel gesehen hab`, hab`ich ein Chinesen vor mit g`sehen,<br />
genau so. Und dann bin ich zum Arzt bei der Arbeit und der hat gesagt, sofort ins Krankenhaus.<br />
Was ich dann auch gemacht hab`und im Krankenhaus ist dann alles zusammengefallen.<br />
Akutes Nierenversagen, mei`Blut war sich am Auflösen, ja, es war nix mehr da, und da wär<br />
ich also beinah`gestorben. Und der Arzt dort hat mir gesagt, nachdem ich wieder einigermaßen<br />
klar denken konnte, vierzehn Tage später und dann hätt`mir keiner mehr helf`n können.<br />
Also dann wäre ich elendiglich krepiert. Und dann war ich also drei Monate schon mal im<br />
Krankenhaus, bis ich wieder einigermaßen stabil war, zumindest blutmäßig und so.<br />
Ja und also, ich hab`Leberzirrhose und mei`Arzt hat mir damals gesagt, also, sollt`ich noch<br />
einen Schluck anrühren, dann kann er mir mein Grab schaufeln, denn dann dauert`s nicht mal<br />
mehr vierzehn Tage.<br />
XXVI