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Mädchenspezifische Suchtprävention

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Erwartungshaltungen. Damit sind auch die individuellen psychophysischen Bedingungen<br />

und Konditionen gemeint, die das Individuum zur Verfügung hat. Also die einsetzbaren<br />

Bewältigungsstrategien und Konfliklösungsmöglichkeiten und die individuellen<br />

Fähigkeiten und Bedürfnisse, die eine wichtige Rolle spielen bei der Entscheidung für<br />

oder gegen den Griff zur Droge.<br />

Der Bereich der Umwelt bezieht sich auf die gesellschaftlichen und familiären Bedingungen,<br />

die auf den Einzelnen einwirken. Es sind die Auswirkungen des sozialen Umfeldes,<br />

also der Gesellschaft und des sozialen Nahraums. Im Bereich der Gesellschaft<br />

sind dies gefährdende Leistungs- und Konkurrenzsituationen, der Mangel an<br />

Zukunftsperpektiven sowie Alternativen, eine Konsumorientierung und eine fehlende<br />

Wertorientierung. Im sozialen Nahraum werden gefährdende Familiensituationen, Belastungen<br />

in Schule, Ausbildung, Beruf und Freizeit, überfordernde Konflikte, fehlende<br />

Beziehungen sowie soziale Ressourcen und Partnerschaftsprobleme zusammengefaßt.<br />

Wichtig ist dabei das Verhalten der nahestehenden Personen und das Vorbildverhalten<br />

der Eltern und anderen Erwachsenen, später auch der anderen Peer - Group – Mitglieder.<br />

In dem Bereich der Droge ist das Suchtmittel und seine spezifische Wirkung, seine Art<br />

der Verfügbarkeit, die Dosis, die Dauer der Einnahme und die Griffnähe enthalten. Jede<br />

Droge hat ihre eigene spezielle Wirkungsweise, die in unterschiedlicher Weise auf die<br />

Bedürfnisse des Individuums passen. Deshalb ist es kein Zufall, von welcher Droge ein<br />

Süchtiger abhängig geworden ist. Das Suchtmittel muß (zumindest scheinbar) die Fähigkeit<br />

besitzen, eigene Defizite auszugleichen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die<br />

Zugriffsnähe von Substanzen. Wenn jemand nie in Kontakt mit Heroin gekommen ist,<br />

kann er auch nicht davon abhängig werden.<br />

Diese verschiedenen Faktoren sollten bei der Theorieentwicklung und auch bei der Prävention<br />

beachtet werden. Rein biologische oder genetisch orientierte Theorien, die nur<br />

einen Verursachungsfaktor im Blick haben, sind nicht realistisch.<br />

Das Trias – Modell ist relativ allgemein gehalten und kann so nicht ohne weitere Konkretisierung<br />

eingesetzt werden. Es kann jedoch als Rahmen dienen, in den eine Vielzahl<br />

unterschiedlichster Modelle eingeordnet werden.<br />

3.3 Unterscheidung männlicher und weiblicher Suchtursachen<br />

Viele Suchtursachen sind in ihrer Wirkung geschlechtsunspezifisch, sie beeinflussen<br />

Männer und Frauen gleichermaßen. Es gibt jedoch auch Ursachen, die nur Frauen bzw.<br />

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