Mädchenspezifische Suchtprävention
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ichtete Arbeit in Mädchengruppen. Sie basiert auf den Prinzipien feministischer Mädchenarbeit.<br />
Zentrale Ziele sind dabei, die Entwicklung einer eigenständigen Identität bei Mädchen<br />
und die Selbstbestimmung. Dabei ist der gesellschaftliche Abbau von Diskriminierungen<br />
des weiblichen Geschlechts eine notwendige Voraussetzung. Inhaltliche Arbeitsprinzipien<br />
sind Parteilichkeit und gemeinsame Betroffenheit von Mädchen und Pädagoginnen,<br />
wofür natürlich ausschließlich weibliche Bezugspersonen geeignet sind. Ein<br />
weiteres Prinzip ist das Ansetzen an weiblichen Fähigkeiten und Stärken, nicht an weiblichen<br />
Defiziten. Weibliche Fähigkeiten, wie u.a. Geduld, Sorge für andere, Schaffung<br />
einer positiven Atmosphäre, werden trotz ihrem häufigen Einsatz meist herabsetzend<br />
bewertet. Organisatorische Arbeitsprinzipien sind die Schaffung von eigenen Mädchenräumen,<br />
die Freiräume für eine ungehinderte Entwicklung, die Möglichkeit für neue<br />
Erfahrungen und die ungeteilte Berücksichtigung von Mädcheninteressen beinhalten.<br />
Sie bieten Raum für Mädchen ohne eine ständig notwendige Verteidigung des Raumes<br />
gegenüber Jungen. Die Bedeutung autonomer und selbstbestimmter Organisationsformen<br />
ist ein Prinzip, das häufig aufgrund verbandlicher Einbindung schwierig zu verwirklichen<br />
ist.<br />
2) Problemdimension und Präventionsziele<br />
- Die Suchtgefährdung im Rahmen weiblicher Sozialisation beruht auf der Behinderung<br />
der Aneignung bestimmter Lebenskompetenzen. Dazu gehören ein mangelndes<br />
Selbstwertgefühl und die ‚anscheinende Passivität‘ als Konfliktlösungsstrategie.<br />
Präventionsziel ist hier die Behebung der Defizite auf individueller und gesellschaftlicher<br />
Ebene durch die Stärkung des Selbstbewußtseins, der Selbständigkeit und der<br />
Selbstbestimmung. Dabei ist wichtig, die Mädchen zur Wahrnehmung zu befähigen,<br />
ihnen zu helfen, ihre eigenen Bedürfnisse zu formulieren und durchzusetzen sowie<br />
zu lernen, sich abzugrenzen. Dies geschieht durch die Vermittlung von Handlungskompetenzen<br />
und Möglichkeiten. Sie sollen erkennen, daß sie Hilfe bei Alltagsproblemen<br />
in Anspruch nehmen können.<br />
- Eine weitere Problemdimension ist der weibliche Umgang mit dem eigenen Körper<br />
und der Sexualität. Weibliche Bewältigungsstrategien von Konflikten äußern sich in<br />
besonderem Maß in einer Manipulation des Körpers. Dazu zählen Eßstörungen,<br />
Medikamente und vieles mehr.<br />
Ziel ist es, die Akzeptanz und einen positiven Bezug zum Körper und zur Sexualität<br />
zu fördern.<br />
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