Mädchenspezifische Suchtprävention
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darstellt. Ziel ist es, Selbsthilfe- und Verantwortungsfähigkeit, Freiheit und Eigenverantwortlichkeit<br />
zu erreichen.<br />
Heute wird meistens von einer ursachenorientierten Suchtprävention ausgegangen.<br />
Grundlage dafür ist die Annahme, daß drei Bereiche bei der Entstehung von Sucht mitwirken.<br />
Diese drei Bereiche (Mensch, Droge, Umwelt) sind im Trias – Modell erläutert.<br />
(vgl.3.2.2)<br />
Diese Faktoren, die auf eine Suchtentstehung einwirken, müssen auch bei der Prävention<br />
berücksichtigt werden. Bisher kam dem Bereich der Droge die größte Aufmerksamkeit<br />
zu in Form von Informationsvermittlung und Aufklärung zu. Diese Informationen<br />
sind wichtig, reichen aber allein nicht aus. Weiterhin müssen Einstellungen und eigenes<br />
Verhalten im Umgang mit Suchtmitteln überprüft werden, wobei die vielschichtigen<br />
Persönlichkeitsmerkmale des Menschen berücksichtigt werden sollten. Prävention setzt<br />
im emotionalen, wie im kognitiven Bereich an. Auch auf strukturelle Gegebenheiten<br />
muß Einfluß genommen werden, damit Prävention wirksam sein kann.<br />
4.5 Notwendigkeit einer geschlechtsspezifischen Prävention<br />
„Obwohl Wissenschaft und Praxis längst gezeigt haben, daß Frauen aus anderen Gründen<br />
und unter anderen Umständen zu anderen Suchtmitteln greifen als Männer und obwohl<br />
das Bedürfnis nach suchtpräventiven Angeboten für Frauen besteht, begegnen<br />
frauengerechte Projekte in der Suchtprävention einem hohen Legitimationsdruck.“ (C.<br />
Meier u.a., 1997, S.7) Da aber die Forderung nach einer ursachenorientierten Prävention<br />
und einer Förderung der Alternativen und Lebenskompetenzen besteht, ist die Notwendigkeit<br />
einer geschlechtsspezifischen und geschlechtsbezogenen Prävention gegeben.<br />
„Ursachen- und lebensweltbezogene Suchtprävention setzt dort an, wo Sucht entsteht:<br />
im Alltag und im individuellen Umgang mit Lebensumständen und Ereignissen.“<br />
(ebd., S. 9) Mädchen und Jungen leben in unterschiedlichen Lebenskontexten und erfahren<br />
eine unterschiedliche Sozialisation, wie bereits oben aufgeführt. Auch die Suchtursachen,<br />
-gefährdungen und das Suchtverhalten von Männern und Frauen sind unterschiedlich.<br />
Daher ist es wichtig, das der Suchtmittelkonsum und –mißbrauch im Kontext<br />
der Herausbildung von Geschlechteridentitäten gesehen wird. Konsum bzw. Mißbrauch<br />
spezifischer Drogen stehen in Zusammenhang mit geschlechtstypischen Lebensund<br />
Problemlagen.<br />
Dazu gehören:<br />
- das Verhältnis zum eigenen Körper,<br />
- der Zusammenhang familiärer Einbindung und Ablösung,<br />
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