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Mädchenspezifische Suchtprävention

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Er ist doch auch noch der bessere als du, du säufst doch, er nicht, er kann doch nix dafür. Da<br />

hab`ich mich eben wieder selber runtergemacht, ne. Bis man mir auch gesagt hat, Moment,<br />

das ist ja eine Krankheit.<br />

Na ja, und nachdem mein Mann eben auch diese Meinung vertritt, daß es meine ureigenste<br />

Sache ist, mit der ich einfach selber klar kommen muß, hab`ich mir gedacht, wird ich ihn auch<br />

nicht mit einbeziehen in die Therapie. Ich hab`ihn bloß einmal mitgenommen zu meiner Therapeutin,<br />

weil ich`s nicht mehr aushalten konnte, das blöde Gerede, das ist ja nur eine Willenssache.<br />

Das war für mich so brutal. Weil ich sag, ich hab`soviel Willen für andere gezeigt,<br />

kann man sagen von Anfang an, und ich mußte auch alles wegstecken, und bin auch alleine,<br />

und ich bin eher ein realistischer Mensch und denk, na gut, so wie`s kommt, so kommt`s. Da<br />

mußt du das beste drausmachen. Ich war immer da, und wenn man dann noch zu hören bekommt,<br />

die ist das zuzumuten, du bist ja kaltschnäuzig genug, dann würd`ich sagen, dann tut<br />

mir das unendlich weh, und dann trink ich eine halbe Flasche Korn auf Ex. Weil ich das einfach<br />

nicht vertragen kann. Und das wird jetzt schwierig, zu leben, ohne Korn und ohne<br />

Schnaps. Das ist ein harter Brocken, aber ich will es schaffen und ich muß es schaffen. Weil<br />

ich hab`mir gedacht, wenn ich es Zuhause nicht schaffe, dann muß ich ausziehen. Ich will es<br />

nicht, ich will es wirklich nicht, ich will meinen Mann mit seinen 70 und mit seinem Herzen<br />

jetzt nicht alleine lassen, aber er muß dann auch ein bißchen umdenken, ne. Weil sonst geh<br />

ich wieder rückwärts, und das will ich nicht. Ja, so ist das auch.<br />

Ich hab`halt ein ausgeprägtes Pflichtbewußtsein, was mir also wirklich teilweise im Wege<br />

steht. Jetzt bin ich 4 Wochen da, und ich sag, ich darf noch 3 Monate da sein, die anderen<br />

sagen, ich muß noch 3 Monate da sein. Das klingt aber auch nicht so gut, weil andere haben<br />

Sehnsucht nach Zuhause und ich fürchte mein Zuhause. Weil ich dann nicht weiß, wie ich<br />

standhalte.<br />

Ich hab`noch vier leibliche Geschwister, aber da besteht kaum Kontakt. Ab und zu ein Telefongespräch,<br />

ein freundliches Miteinandersprechen, kein geschwisterliches Verhältnis. Das<br />

geht ja auch nicht, man hat sich ja auch nicht gesehen.<br />

XVIII

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