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Mädchenspezifische Suchtprävention

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3.1.2 Familienbedingungen<br />

Verschiedene defizitäre Bedingungen der frühkindlichen seelischen Entwicklung tragen<br />

bei der Entstehung von Sucht bei. Dazu zählen besonders Faktoren wie Aufmerksamkeit,<br />

Zuwendung, Liebe, Geborgenheit und emotionale Wärme. Wurden diese Bedürfnisse<br />

nicht ausreichend befriedigt, weisen die Betroffenen einen großen Mangel im psychischen<br />

Entwicklungsbereich auf. Dadurch werden sie in der Befriedigung all ihrer<br />

Bedürfnisse oft unersättlich. Ein weiteres Defizit, der Mangel an Selbstliebe oder die<br />

Ichbezogenheit in bezug auf die innere Leere, die Bedeutungslosigkeit und Selbstachtung,<br />

kann durch süchtiges Verhalten zumindest scheinbar ausgeglichen werden.<br />

Der Einfluß der Eltern auf späteren Drogenkonsum der Kinder ist auch durch ihr eigenes<br />

Vorbildverhalten gegeben. Nicht nur ein vernachlässigender Erziehungsstil, sondern<br />

auch die Überbehütung, durch die das Kind häufig eine geringe Frustrationstoleranz<br />

entwickelt.<br />

Folgende Faktoren können zu einer Suchtentwicklung führen:<br />

(vgl. Gerber, 1979 zitiert in: A.A. Bertling, 1993, S. 36 f)<br />

- die mangelnde Auseinandersetzung der Eltern mit ihrem Erziehungsstil,<br />

- das fehlende erzieherische Wissen und Können der Eltern,<br />

- eine defizitäre Persönlichkeitsentfaltung des Kindes,<br />

- die Übertragung persönlicher Probleme der Elternteile auf das Kind und<br />

- zu hohe Leistungsanforderungen der Eltern gegenüber ihren Kindern.<br />

Kinder lernen am Modell der Eltern, und später auch an anderen Erwachsenen, Sozialverhalten<br />

und Konfliktlösungsstrategien.<br />

Da jedoch nicht alle Kinder aus schwierigen Familiensituationen süchtiges Verhalten<br />

zeigen, ist es sinnvoll und notwendig nach protektiven Faktoren zu forschen, die diesen<br />

helfen, ihre Lebenssituation zu meistern. Dazu gehören Faktoren, wie ein gut ausgebildetes<br />

Selbstbewußtsein, ein positives soziales Umfeld und Menschen, mit denen über<br />

eigene Probleme und Bedürfnisse gesprochen werden kann.<br />

3.1.3 Einfluß der Peer – Group<br />

Die Peer – Group ist die Gruppe Gleichaltriger, also der Freundeskreis oder die Jugendgruppe,<br />

in der sich ein Jugendlicher befindet. Hier gelten spezifische Normen und Werte<br />

und eine festgelegte Ordnung. Gerade dies entlastet den Einzelnen in seiner Rollenunsicherheit<br />

und bietet ihm / ihr einen Status als Mitglied einer solchen Gruppe. Besteht in<br />

dieser Gruppe Drogengebrauch, kann dies zum Auslöser für den eigenen Konsum werden.<br />

Gerade bei Jungen ist häufig die Peer – Group der Anlaß, mit dem Konsum von<br />

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