Mädchenspezifische Suchtprävention
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Und als ich dann bemerkt hab`, daß mein Exmann meine Tochter auch unsittlich berühren<br />
wollte und so, dann stand ich aber auch dahinter und ich habe ihn verlassen. Also daß war<br />
wirklich der Grund, wo ich gesagt hab, also ich hab ihm alles verziehen, oder ich würde ihm<br />
viel verzeihen, auch daß er mich betrogen hat, mißhandelt hat und alles gemacht hat, das ist<br />
eher zu versehen, als daß es ich an meiner Tochter vergreift. Und das war das I-Tüpfele, das<br />
noch gefehlt hat. Und da habe ich ihn verlassen, bin ich ins Frauenhaus. Dem Mädel, tut keiner<br />
weh! Und ich glaub meiner Tochter mehr, wie ihrem Mann, wenn sie mit so etwas<br />
kommt.<br />
Welche Erwartungen haben Sie an ihren Partner?<br />
Daß er mich versteht und Verständnis aufbringt. Daß er mich in sein Leben einbezieht.<br />
Keine Gewalt! Ohne Alkohol die Beziehung neu aufbauen, einen Neuanfang.<br />
Können Sie Wut und Aggression zeigen?<br />
Ja, ich kann die Wut rauslassen, aber gleich so extrem. Ich hab da kein Mittelmaß, ich bin<br />
gleich ganz oben. Wenn man mich provoziert hat, dann bin ich explodiert. Auch gegen meine<br />
Geschwister, besonders auf meine Schwester.<br />
Mein Mann hat mich auch betrogen mit meiner Schwester.<br />
Welche Hilfe hätten Sie in ihrer Kindheit gebraucht?<br />
Raus! Raus aus der Familie. Im Heim war ich, da bin ich ja freiwillig gegangen, als meine<br />
Mutter mich so schwer mißhandelt hatte. Und da bin ich ja freiwillig ins Heim gegangen, aber<br />
da war`s ja auch nicht anders. Es war ein katholisches Heim und da wurde ich auch geschlagen,<br />
wenn man nicht nach den Regeln gegangen ist. Und da bin dann natürlich auch ab.<br />
Erstmal sich so ein bißchen in S. herumgetrieben, gearbeitet. Ich hab ja älter ausgesehen, als<br />
ich war, da hab`ich bedient, Hähnchen verkauft und so. Und dann hab`n sie mich dann irgendwann<br />
doch geschnappt, nach 6 Wochen glaub ich, war`s. Und dann kam ich wieder heim<br />
und dann ging die Scheiße wieder von vorne los.<br />
Ich hätte mir gewünscht, daß man manchmal jemand hätte, an den man sich lehnen kann, wo<br />
man weinen kann, wo man sich ausheulen kann richtig. Nix!<br />
Die Oma hat`s ja auch gewußt und die hat ja auch versucht mir zu helfen, so gut es ging, aber<br />
die hat ja auch keine Chance gehabt gegen meinen Vatter. Der hat sie ja auch mißhandelt,<br />
wenn sie was gesagt hat.<br />
Möchten Sie sonst noch was erzählen?<br />
Also, ich habe meine Mutter nie begriffen, daß sie bei dem Mann geblieben ist. Sie hätte ja<br />
alles behalten können, sie hätte ihn ja nur rausschmeißen müssen. Erst reicht sie die Scheidung<br />
ein, dann nimmt sie sie wieder zurück und so ging das laufend.<br />
Wo mein Ex mich mißhandelt hat, da hab ich auch gedacht... Meine Mutter hat auch immer<br />
gesagt, du weißt, was ich durchgemacht habe und das geht immer weiter, das hält`st Du auch<br />
durch. Das ist normal geworden mittlerweile, daß ich das aushalte und durchhalte. Um der<br />
Kinder willen. Aber irgendwann hat`s doch aufgehört. Gott sei Dank!<br />
Ich glaube nicht, daß ich noch am Leben wäre, wenn ich bei ihm geblieben wäre. Ich bin froh,<br />
daß ich die Therapie mache!<br />
Haben Sie vor, jetzt eine Ausbildung zu machen?<br />
Ja!! Irgendetwas im sozialen Bereich! Bloß´ich weiß noch nicht, ob ich das kann. Anderen<br />
Menschen zu helfen, das möchte ich schon. Jetzt will ich die Zeit schon nutzen für mich.<br />
XIV