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Mädchenspezifische Suchtprävention

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den. Ziele sind Autonomie, Selbstbestimmung, Bewältigung von Lebensproblemen und<br />

vieles mehr.<br />

4.2.5 Alternativen<br />

Dieser Strategie liegt die Erkenntnis zugrunde, daß Jugendliche in ihrem Drogengebrauch<br />

etwas suchen und finden, das sie in ihren Alltag sonst nicht, oder nur schwer<br />

entdecken können. Dabei rückt die Bedeutung der Umwelt stark in Vordergrund. Es<br />

werden Lösungen gesucht, die die Faszination des Drogengebrauchs reduzieren können.<br />

Dabei müssen funktionale Alternativen an die Stelle des Drogengebrauchs treten.<br />

Dem Drogengebrauch werden sechs Funktionen zugeschrieben:<br />

(1) Ersatzziel<br />

(2) Zugang zur ‚Peer - Group‘ (Gruppe der Gleichaltrigen),<br />

(3) Alterstypischer Lebensstil,<br />

(4) Gewollte Normverletzung,<br />

(5) Notfallreaktion und<br />

(6) eigenständige Entwicklungsaufgabe.<br />

Dabei kommt es darauf an, durch eine Gestaltung der Umweltbedingungen dazu beizutragen,<br />

den Jugendlichen positive, anregende Erfahrungen zu ermöglichen. Diese müssen<br />

konkret auf den Jugendlichen und seine Bedürfnisse zugeschnitten sein, damit sie<br />

die richtigen Funktionen erfüllen können. Es kann auch zu gesteigertem Konsum kommen,<br />

wenn die Situationen nicht richtig interpretiert werden. „Eine soziale und berufliche<br />

Integration scheint zumindest langfristig, eine wesentliche Voraussetzung für spätere<br />

Drogenfreiheit zu sein.“ (ebd., S. 107)<br />

4.3 Aufspaltung in Primär- Sekundär- und Tertiärprävention<br />

Es wird unterschieden zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention:<br />

- Bei der Primärprävention wird durch Gesundheitserziehung vor den Gefahren einer<br />

Suchtkrankheit geschützt. Sie wirkt unmittelbar oder mittelbar auf die Vorbeugung<br />

jeglicher Suchtgefahr. Primärprävention sollte bereits sehr früh beginnen (Elementarbereich)<br />

und sich durch alle Lebensphasen durchziehen. Bei Kindern werden<br />

durch spielerische Maßnahmen eine Kompetenzförderung und ein Zugang zu den<br />

eigenen Fähigkeiten und auch den eigenen Bedürfnissen geschaffen. Es werden<br />

Coping – Strategien und Alternativen zum Suchtmittelgebrauch aufgezeigt, eine<br />

bewußte Wahrnehmung der Risiken angestrebt und Vorbildverhalten von Eltern und<br />

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