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Mädchenspezifische Suchtprävention

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Also, wenn ma`s braucht hen, dann hen ma`halt von ihm g`kriegt, aber nit im alkoholisierten<br />

Zustand. Und dann nicht leicht, sondern richtig brutal. Des war so Hitlers Generation.<br />

Haben sie Kinder versucht ihrer Mutter zu helfen?<br />

Ja, wo mir älter g`wesen sind, also meine drei Brüder, die sind scho`immer zwischenei, aber<br />

nit so dazwischennei, daß sie ihren Vater zusammengeschlagen hab`n. Irgendwie ist`s doch<br />

der Vater. Ich hab`ihn auch schon. Ich war vierzehn, da hat er`s erstemal von mir gekriegt. Da<br />

hat er zuerst mei`Mutter g`schlage, ich bin dazwischen, und ich hab`einen neuen Skipullover<br />

gekriegt zu Weihnachten. Und dann hat er mich da gepackt und ich sieh, daß dahanne auf ist<br />

(der Pullover zerrissen ist, Anmerkung d. Verf.) und dann hat er dann von mir gekriegt.<br />

Mei`Wut, die konnt`ich scho`rauslasse`und als ich aus der Schul`gekommen bin, bin ich ja<br />

von Zuhaus`weg. Ich bin als Hausmädchen in einem großen Schülerheim, da hatte es Verpflegung<br />

und alles dabei. Als ich mit der Schul`fertig war, bin ich bloß noch ab und zu nach<br />

Hause. Ich war ein Jahr dort in dem Mädchenheim und dann bin ich wieder zurück, denn des<br />

war bloß auf ein Jahr-Basis. Und dann hab`ich in der Fabrik g`schafft. Und dann ist mein<br />

Sohn `67 gebore`und dann hat meine Tante damals `ne Bedienung gebraucht. Dann hab`ich<br />

zuerst übers Wochenende gearbeitet. Na, dann hat sie halt g`fragt, ob ich nit ganz will. Zimmer<br />

und alles hab`ich ja bei ihr g´habt. Dann hab ich g`sagt, ja, warum nit. Krankheitshalber<br />

hat sie`s dann aufgeben müsse`, als ich zwei Jahre dort war. Und dann bin ich nach H.<br />

gekomme`. Als Bedienung, und dort hab`ich halt bis `93 in verschiedene Gaststätte gearbeitet.<br />

Gab es in ihrer Kindheit irgendwelche typischen Situationen?<br />

Er war eigentlich immer aggressiv, wenn er betrunke`war. Ich kann mich da nit...<br />

Die einzigste positive Seite, war... Mein Sohn war halt, er hat andere Enkele g`habt, aber mein<br />

Sohn war sein ein und alles. Des war seine einzige positive Seite. Dadurch hab`ich eigentlich<br />

so`n bißle Waffenstillstand mit ihm g`schlosse.<br />

Hatten Sie vor dem Tod Ihrer Eltern noch Kontakt?<br />

Ja, zu meiner Mutter. Der war recht gut.<br />

Meine Eltern war`n zusamme. Mei`Mutter ist mal ausgebroche`, sie ist mal 8 Tag` zu mit<br />

`komme, aber dann hat mei`Vater wieder bildlich auf de Knie gebittelt und gebettelt. Und wo<br />

ich dann abends heimkomme bin, da sagt sie, ich geh`wieder zurück. Da hab`ich g`sagt, du<br />

muß`s selber wisse, was du tun mußt. Da war`n mir Kinder ja scho alle aus`m Haus, gell.<br />

Hatten Sie in ihrer Kindheit gute Freunde / Freundinnen?<br />

Gott, ja. In de`Schule halt. Und dadurch, daß ich nach der Schule gleich weg bin....<br />

Die war`n nie bei mir. Ich kam immer zu meiner Freundin, weil man hat ja nie g`wußt, mein<br />

Vater hat Schichten gearbeitet, man hat nie g`wußt, wie und was, gell. Die wollt`ich nit mit<br />

nach Haus`nehmen, obwohl sie`s g`wußt haben, das geht ja reihum, gell. Verbergen<br />

mußt`ich`s nit, aber ich hab`mich praktisch g`schämt. wenn mein Vater sein Anfall `kriegt,<br />

wenn Freunde da sind und des, gell. Kann sie ja auch nit reinziehe in des, wie mir Kinder`s<br />

hab`n mitmachen müsse`.<br />

Haben Sie Unterschiede in den Familien ihrer Freunde gesehen?<br />

Meine Freundin, die hat ja keinen Vater g`habt, gell. Der ist ja damals von Jugoslawien vertrieben<br />

g`wesen. da kann ich hier nix sagen, gell.<br />

Aber ich bin gern`dahin gegangen.<br />

XXXII

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