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Mädchenspezifische Suchtprävention

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evorzugt zu haben, obwohl dies nachgewiesenermaßen nicht stimmt. Es gibt also eine<br />

verzerrte Wahrnehmung in diesem Bereich, welche die Verteilung von Aufmerksamkeit<br />

und Macht bestimmt.<br />

Das anerzogene männliche Rede- und Selbstdarstellungsrecht erfordert die weibliche<br />

Zurückhaltung. Mädchen und Frauen tragen mit ihrer Bereitschaft zur Gesprächs- und<br />

Beziehungsarbeit dazu bei.<br />

Die Mädchenarbeit kann größere Handlungsspielräume für Mädchen einräumen, aber<br />

erst eine geschlechtsbewußte Arbeit auch mit Jungen kann für beide Geschlechter langfristige<br />

Veränderungen bringen.<br />

4. Prävention<br />

Prävention beinhaltet verschiedene Ansätze, die sich auf unterschiedliche Ursachenzusammenhänge<br />

und Menschenbilder stützen. Praktische Prävention orientiert sich vor<br />

allem an der Frage „was funktioniert?“, wobei die Forschung an einem Zugewinn ätiologischen<br />

Wissens interessiert ist. Es liegen viele Versuche der letzten Jahre vor, wirksam<br />

gegen Drogenmißbrauch vorzugehen, wobei über die Wirksamkeit oft nur spekuliert<br />

werden kann.<br />

4.1 Geschichte der Prävention<br />

1970 veröffentlicht die Bundesregierung ein Aktionsprogramm zur Bekämpfung des<br />

Drogen- und Rauschmittelmißbrauchs. Es herrscht derzeit eine übergroße Betroffenheit<br />

und Panik, eine ganze Generation könnte dem Drogenkonsum verfallen. Zunächst werden<br />

unter Maßnahmen im präventiven Bereich nur die Information und Aufklärung weiter<br />

Bevölkerungsteile verstanden. Jedes Auftauchen einer ‚neuen‘ Droge wird bestimmt<br />

durch die Übertreibung und einseitige Fokussierung der Gefahren, und es wird versucht,<br />

über Aufklärung die ablehnende Haltung gegenüber Drogen zu verstärken. Die Abschreckung<br />

ist derzeit eine sehr weit verbreitete Strategie der Prävention. Praktische<br />

Prävention stellt sich zunächst als einen Versuch dar, durch Aufklärung und Information<br />

mit zumeist eindeutig abschreckendem Charakter zu einer Verhaltensänderung beim<br />

Adressaten zu gelangen.<br />

Ab 1975 ist die Drogenerziehung ein weiterer Versuch, mit pädagogischen Interventionen<br />

bestimmte Verhaltens- und Einstellungsänderungen zu erzielen. Diese geschieht im<br />

Rahmen von Gesundheits- und Freizeiterziehung, in der Elternbildung, in der Lehrerausbildung,<br />

usw.. Immer mehr Literatur zu praktischer Arbeit in diesem Bereich erscheint<br />

in dieser Zeit.<br />

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