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Mädchenspezifische Suchtprävention

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Dann hat mich der große Sohn ins Bett geschmissen und dann hab`n sie meine Brüder angerufen,<br />

sie sollen mich anschauen. Einer is`gekommen, der Jüngste, der hat natürlich auch, jetzt reicht`s<br />

mit ihr, meine Kinder kriegt sie auch nicht mehr. Und da bin ich dann so aufgewacht.“<br />

Nach dieser Erfahrung beschloß sie mit Hilfe ihres älteren Bruders die Therapie zu machen.<br />

Resumée<br />

Alle der befragten Frauen setzten den Alkohol ein, um Belastungen oder Schmerzen<br />

besser ertragen zu können und um in ihren Rollen zu funktionieren. Die meisten begannen<br />

durch ihre Arbeit oder durch den Freundeskreis zu trinken. Alle, bis auf Frau L.,<br />

lernten schon in ihren Familien den funktionellen Einsatz von Alkohol. Jede von ihnen<br />

erfuhr enorme Mißlichkeiten, die es eigentlich nicht verwundern lassen, daß sie ihre<br />

Zuflucht im Alkohol gesucht haben.<br />

6.3.3 Familienatmosphäre<br />

1) Frau R, wuchs in einer Alkoholikerfamilie auf. Ihr Vater, ihr Großvater, ihre Geschwister<br />

und jetzt auch ihre Mutter sind alkoholkrank. Der Vater war sehr gewalttätig<br />

und mißhandelte sie, ihre Geschwister und die Mutter.<br />

„Und dann hat er mich ja auch mißbraucht mit 9 mein Vatter, bis zum 17 Lebensjahr, und mein<br />

Bruder hat mich ja mit 14 auch vergewaltigt unter Alkohol. Und meine Mutter hat mich dann auch<br />

noch verprügelt, weil ich um Hilfe schrie.“<br />

Nur ihre Großmutter, welche die Kinder aufzog, versuchte ihr zu helfen. Doch auch sie<br />

wurde vom Vater mißhandelt. Die Mutter gab ihr die Schuld, für den Mißbrauch.<br />

„Die hat mir nicht geholfen, da konnte ich machen was ich wollte, die hat mir nicht geholfen. Ich<br />

bin ja diejenige, wo Schuld war.“<br />

Mit 18 heiratete sie einen Alkoholiker, nach ihren Angaben eine Trotzehe, nur um aus<br />

der Familie herauszukommen.<br />

„Mir wär`s auch egal gewesen, ob des jetzt ein anderer oder mein Mann gewesen wäre, ich hätt auf<br />

jeden Fall geheiratet. So bald wie möglich. Nur um rauszukommen, aus der Hölle, um ein anderes<br />

Leben anzufangen. Aber daß ich in der Ehe dann auch so mißhandelt werde und mißbraucht werde,<br />

da hab ich ja gar nicht mit gerechnet. Und das es dann so abläuft auch nit. (...) Den habe ich<br />

kennengelernt unter Alkohol. Denn das war für mich selbstverständlich oder ganz normal, daß er<br />

trinkt. Das kannte ich seit ich klein war von meinem Vater, daß er auch ständig betrunken war.“<br />

Es gab und gibt für sie an ihrem Vater und an ihrer Familie keine positiven Seiten.<br />

„Wenn er nett war, dann dadurch, daß er bei seiner Freundin war. Daß er gar nicht da war.“<br />

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