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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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4 Methoden 19<br />

Um die Abhängigkeit der Steinhuhnvorkommen von den umgebenden Nutzungs- und<br />

Vegetationstypen zu ermitteln, wurden diese auch auf den direkt angrenzenden Flächen<br />

bestimmt. In der Auswertung wurden alle Typen einzeln auf ihren Zusammenhang mit<br />

dem Steinhuhnvorkommen hin untersucht. Die Anzahl der positiven und negativen<br />

Zusammenhänge wurde aufsummiert und der so entstandene Term (Nachbarnutzung bzw.<br />

Nachbarvegetation) ging in das Modell ein. Darüber hinaus wurden auch weitere<br />

Habitatfaktoren erfasst, die nach vorliegender Literatur einen Einfluss auf das Vorkommen<br />

haben könnten (Tab. 3).<br />

4.3 Klimaprognosen<br />

Zur Einschätzung einer möglichen Habitatveränderung bei zukünftiger mittelfristiger (2030<br />

bis 2050) und langfristiger (2100) Klimaerwärmung fand eine einfache Flächenberechnung<br />

zu potentiell waldfreien Gebieten statt. Dazu wurde in Absprache mit PD Dr. FELIX<br />

KIENAST vom WSL die Waldgrenze mit der 9,5° Juliisotherme gleichgesetzt: Alle Bereiche<br />

darunter sind potentielle Waldstandorte (eine Flächenberechnung zur aktuellen - durch<br />

anthropogene Nutzung tiefer liegenden - Waldgrenze fand nicht statt). Die Information zur<br />

Julitemperatur (und damit zur Lage der Juliisotherme) ist dem Klimadatensatz entnommen<br />

(s.o.). Um die Fläche zu errechnen, welche dem Steinhuhn potentiell als<br />

Sommerlebensraum zur Verfügung steht (ohne Berücksichtigung weiterer<br />

Habitatparameter), wurden von der Fläche oberhalb der 9,5° Juliisotherme noch diejenigen<br />

Rasterflächen abgezogen, welche innerhalb der Arealstatistik (s.o.) die Nutzung<br />

„Vegetationslose Flächen“ (hauptsächlich Fels, Geröll und Gletscher) in Anteilen > 75%<br />

aufwiesen.<br />

Für den Zeitraum 2030 - 2050 wurden dabei Klimaszenarien unterschiedlicher Intensität<br />

nach KIENAST et al. (1996) verwendet. Beim Szenario für das Jahr 2001 erhöhte ich die<br />

Werte in Absprache mit Prof. Dr. MARTIN BENISTON (Uni Fribourg, CH). Der<br />

Temperaturanstieg wird dabei regional unterschiedlich erwartet (Tab. 4).<br />

Darüber hinaus stellte mir das WSL auch eine Nachdigitalisierung der potentiellen<br />

Waldgrenze nach WELTEN & SUTTER zur Verfügung (WOHLGEMUTH 1993). Hier wird die<br />

potentielle Waldgrenze über das oberste Waldvorkommen jeder Talschaft extrapoliert. Zu<br />

Vergleichszwecken wurde hier ebenfalls die waldfreie Fläche berechnet.<br />

Tab. 4: Regional erwartete Temperaturanstiege für vier Klimaerwärmungsszenarien<br />

(Mittlere Julitemperatur gegenüber heute in ° C).<br />

Region 2030- 2050 (KIENAST et al. 1996) 2100 (BENISTON, mdl. Mitt.)<br />

schwach | stark<br />

schwach| stark<br />

Jura +1,1 | + 2,2 +3,1 | + 5,7<br />

Mittelland +1 | + 2 +3 | + 5,5<br />

Nordalpen +1,2 | + 2,4 +3,2 | + 5,9<br />

Westliche Zentralalpen +1,3 | + 2,6 +3,3 | + 6,1<br />

östliche Zentral- und Inneralpen +1,4 | + 2,8 +3,4 | + 6,3<br />

Südalpen +1,2 | + 2,4 +3,2 | + 5,9

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