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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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6 Diskussion 63<br />

Habitatparameter, die einen positiven Einfluss auf das Vorkommen der Art ausüben oder<br />

wandernde Tiere. In der vorliegenden Arbeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese<br />

Fehlerquelle eine Rolle spielt, als gering einzustufen. Auf den Einfluss qualitätsmindernder<br />

oder -fördernder Faktoren wurde bereits eingegangen, und zur Brutzeit weist die Art eine<br />

ausgesprochene Standortstreue auf (GLUTZ et al. 1973). Fehler 2. Art wären dann<br />

problematisch, wenn durch geplante oder durchgeführte Eingriffe nicht erkannte Habitate<br />

verloren gehen.<br />

Ein Maß, das den Anteil der Fehler 1. und 2. Art gleich groß hält, ist der Schwellenwert<br />

P fair . Die Wahl des Schwellenwertes beeinflusst die Vorkommensprognose erheblich und<br />

führt zu unterschiedlichen Ergebnissen bei der Gegenüberstellung mit der<br />

„Vergleichskarte“. Vor allem bei Modell A1-1 zeigt sich, dass gerade die nördlichsten<br />

Bereiche sehr geringe Vorkommenswahrscheinlichkeiten aufweisen. Mit P fair als<br />

Schwellenwert werden auch im Jura einige Vorkommen prognostiziert (in dieser Hinsicht<br />

entspricht Modell A2-1 der Realität besser!), wählt man P kappa als Schwellenwert, so<br />

werden an der Nordgrenze der Verbreitung nur sehr wenige, weit voneinander entfernte<br />

Vorkommen vorhergesagt, deren Nicht-Besiedlung aus populationsbiologischer Sicht<br />

verständlich scheint. Würde man den a priori Wert P krit = 0,5 als Schwellenwert verwenden<br />

und die Vorkommen danach, wie in SCHMID et al. (1998) in 10 x 10 km Rasterzellen<br />

darstellen, so käme man der „Vergleichskarte“ am nächsten. Die Wahl des Schwellenwertes<br />

kann je nach Fragestellung unterschiedlich ausfallen, für die Prognosekarte habe ich P kappa<br />

gewählt, in den Habitateignungskarten werden auch die Ergebnisse auf Basis von P fair und<br />

P krit = 0,5 dargestellt.<br />

Eine weitere Vergleichsmöglichkeit besteht zwischen den Habitateignungskarten und der<br />

Dichtekarte aus SCHMID et al. (1998, S. 218), welche auf Basis vergleichbarer Höhenstufen<br />

durch Interpolierung zwischen den erhobenen Kilometerquadraten erstellt wurde. In<br />

diesem Fall werden Unterschiede zwischen den beiden Modellen deutlich.<br />

Vorkommenswahrscheinlichkeiten über 50% werden für das Modell A2-1 im Wallis, Tessin<br />

und Graubünden, aber auch relativ weit in die Nordalpen hinein vorhergesagt. Modell A1-1<br />

dagegen weist hohe Dichten vor allem im Wallis (nördlich und südlich des Rhonetals auf<br />

der Höhe von Visp), im Tessin (auf den Bergrücken zwischen den Tälern Maggia- und<br />

Verzascatal und verstärkt zwischen Verzasca- und Ticinotal und auch im Osten an der<br />

Grenze zu Italien) und verstreut zwischen Vorder- und Hinterrhein auf. Setzt man hohe<br />

Dichten mit hohen Vorkommenswahrscheinlichkeiten gleich, so entspricht dies sehr gut<br />

den Angaben aus SCHMID et al. (1998), nur im östlichsten Graubünden werden in der<br />

vorliegenden Arbeit geringere Werte erreicht. Die hohen Werte könnten bei der genannten<br />

Untersuchung durch Randeffekte bei der Interpolierung verursacht sein. Neigung und<br />

Exposition wurden ebenfalls nicht berücksichtigt, sind aber wichtige Habitatparameter für<br />

das Steinhuhn und in den Modellen der vorliegenden Arbeit integriert. Bei der<br />

Habitateignungskarte handelt es sich allerdings lediglich um das Potential einer möglichen

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