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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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6 Diskussion 68<br />

6.2.2 Modellgüte<br />

Ein ökologisch sinnvolles, statistisch signifikantes Modell garantiert noch keine hohe<br />

Modellgüte. Auch ob das Modell robust ist und ausreichend gute Prognosen liefert, muss<br />

mit verschiedenen Gütemaßen überprüft werden.<br />

Modellkalibrierung<br />

Ob ein Modell gut kalibriert ist, also gut zwischen Vorkommen und Nichtvorkommen<br />

unterscheiden kann, wird in der vorliegenden Arbeit anhand des R 2 nach NAGELKERKE<br />

bewertet. SCHRÖDER (2000) erhält für viele Modelle R 2 N-Werte unter 0,5, der maximale<br />

Wert liegt bei 0,74. POMPILIO et al. (2003) führten wie in der vorliegenden Arbeit eine<br />

Untersuchung zur Habitatnutzung des Steinhuhns durch und kamen zu einem Ergebnis<br />

von 0,18, wobei nicht angegeben wird, nach welcher Methode der Wert für R 2 errechnet<br />

wurde. Nach BACKHAUS et al. (2000) kann in der Regel schon bei Werten zwischen 0,2 und<br />

0,4 von einer guten Modellanpassung gesprochen werden.<br />

Vor diesem Hintergrund sind die Atlasmodelle (Tab. 12 und 13) als akzeptabel kalibriert<br />

einzustufen, die Regionalmodelle (Tab. 19) erreichen mit Werten bis zu 0,92 (Modell R-1)<br />

die in der Habitatmodellierung mit logistischer Regression höchstmöglichen Ergebnisse.<br />

Auch das robustere Regionalmodell R-3 weist mit 0,80 einen sehr hohen Wert auf.<br />

Modelldiskriminierung<br />

Der schwellenwertabhängige Anteil korrekter Prognosen wird nur für das<br />

Regionalmodell angegeben. Da die Wahl des Schwellenwertes letztlich beliebig ist (ich<br />

verwendete in diesem Fall P krit = 0,5), wird dieses Gütemaß aber nicht als entscheidend<br />

angesehen.<br />

Der Gesamtanteil korrekter Prognosen liegt für Modell R-1 und R-3 über 90%. Im Falle<br />

des (wenig robusten) Modells R-1 beträgt er sogar 97,7%, nur jeweils ein Vor- bzw.<br />

Nichtvorkommen wird vom Modell nicht so vorhergesagt wie beobachtet. Der Anteil<br />

korrekt prognostizierter Vorkommen (Sensitivität) liegt beim Endmodell R-3 bei 90,5, der<br />

Anteil korrekter Nichtvorkommen (Spezifizität) bei 93,0%. Verglichen mit Werten aus der<br />

Literatur sind dies sehr hohe Werte. POMPILIO & MERIGGI (1999) erhalten in einer Studie<br />

für das Steinhuhn Werte von 70 (Sens.) und 71% (Spez.). In der gleichen Studie werden<br />

auch Birkhuhn (Tetrao tetrix) und Alpenschneehuhn (Lagopus mutus) untersucht. Beim<br />

Birkhuhn wurde ein Verhältnis von 84,6 : 67,9%, beim Alpenschneehuhn von 91,9 : 21,7%<br />

erreicht. Der für die Klassifizierung verwendete Schwellenwert wird von POMPILIO &<br />

MERIGGI (1999) nicht angegeben. Die Untersuchungsgebiete von POMPILIO & MERIGGI<br />

(1999) sind allerdings, im Gegensatz zum Regionalmodell in der vorliegenden Studie,<br />

jeweils einige 1000 km 2 groß, die Datenbasis ist ein 2 x 2 km-Raster. Auf einer dem<br />

Regionalmodell vergleichbaren Skala (Singvogelterritorien) erhalten OPPEL et al. (2003) mit<br />

einer anhand der ROC-Kurve optimierten Methode Gesamtanteile korrekter<br />

Klassifikationen von etwa 90%, der Maximalwert liegt bei 94%.<br />

Die Fehlerquote bei der Spezifizität liegt allgemein höher als jene der Sensitivität<br />

(SCHRÖDER 2000). Nullnachweise sind nie sicher zu erbringen, da von einem beobachteten

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