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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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6 Diskussion 70<br />

Untersuchungsgebieten/ –jahren erfolgen kann (SCHRÖDER & REINEKING 2004b). Für die<br />

Untersuchung der Stabilität logistischer Regressionsmodelle liefert bootstrapping aber nach<br />

einer vergleichenden Studie von STEYERBERG et al. (2001) die besten Ergebnisse. Die<br />

großen Differenzen zwischen den Original- und Trainings-, bzw. Testdatensätzen der<br />

Modelle R-1 und R-2 (Tab.18) werden durch die bereits beschriebene vollständige<br />

Separation verursacht.<br />

Auf die Modellkalibrierung R 2 N zeigt das bootstrapping kaum Einfluss. Unter Umständen<br />

kann der Mittelwert aus den 300 Trainingsdatensätzen sogar um 0,01 höher liegen als beim<br />

Originaldatensatz (Modell R-5, Tab. 18). Der AUC-Wert nimmt mit maximal 0,014 noch<br />

weniger ab (Tab. 12, 13 und 18). Auch Modelle, die eher schlecht kalibriert sind und eine<br />

Diskriminierung mittlerer Güte aufweisen (z.B. Modell A2-1, Tab. 13) können also<br />

durchaus robust sein. Der Optimismus in den Modellen scheint insgesamt sehr gering zu<br />

sein, mir liegen aber keine Literaturangaben darüber vor, bis zu welcher Abnahme ein<br />

Modell als robust gelten kann.<br />

6.2.3 Vergleich von Atlas- und Regionalmodell<br />

In Tabelle 20 sind die nach R 2 N wichtigsten Variablen getrennt für die beiden Skalenebenen<br />

dargestellt. Es gibt unter den 10 wichtigsten Variablen keine Übereinstimmung zwischen<br />

Atlas- und Regionalmodell. Beim Atlasmodell überwiegen höhenabhängige Variablen. Im<br />

Fall der Klimaparameter wurde der Einfluss der Höhe bereits erklärt (Kap. 6.2.1). Die<br />

Nutzungstypen und Vegetationseinheiten, die einen hohen Einfluss auf das Vorkommen<br />

des Steinhuhns ausüben, weisen eine konzentrierte Verbreitung in spezifischen<br />

Höhenstufen auf. Im Fall der „Zwergsträucher und niedrigen Gebüsche“ ist dies der<br />

Bereich an und über der Waldgrenze, also genau jener Bereich, den nach GLUTZ et al.<br />

(1973) auch das Steinhuhn bevorzugt. „Unproduktive Vegetation“ und „Lückige, niedrige<br />

Vegetation“ sind noch etwas stärker mit der Höhe korreliert (Anh. 2.1) und liegen oberhalb<br />

der eben beschriebenen Höhenstufe im Übergang zu den vegetationslosen Flächen. Als<br />

einziger Parameter, der nicht mit der Höhe korreliert, ist die „Neigung“ unter den stärksten<br />

univariaten Modellen zu finden.<br />

Ökologisch betrachtet übt die Höhe aber keinen direkten Einfluss auf die Verbreitung des<br />

Steinhuhns aus, noch nach 1950 kam die Art auch unterhalb 600 m als Brutvogel in<br />

extensiv genutzten Bereichen vor (LÜPS 1980). Die vom Steinhuhn bevorzugten Strukturen<br />

weisen aber eine Höhenabhängigkeit auf, die dazu führt, dass die Art in einem bestimmten<br />

Höhenbereich vorkommt. Bei höherer räumlicher Auflösung (Regionalmodell) hat die<br />

Variable „Höhe“ keinen Einfluss. Der direkte Vergleich zwischen Atlas- und<br />

Regionalmodell (Tab. 21) verdeutlicht dies ebenfalls. Die Unterschiede bei der Exposition<br />

sind wohl eher methodisch bedingt (Problem der Mittelung innerhalb der Rasterzelle beim<br />

Atlasmodell), unterschiedliche Präferenzen bei den beiden Skalen sind nicht zu erwarten.<br />

Daher habe ich dem bisherigen besten Atlasmodell A2-1 manuell die Variable<br />

„Cosinustransformierte Exposition“ hinzugefügt, was zu geringfügig verbesserten

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