DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg
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5 Ergebnisse 31<br />
Die „Sonneneinstrahlung im Juli“ ist als einzige Klimavariable ausschließlich positiv mit<br />
dem Steinhuhnvorkommen korreliert. Zwar liegt das Maximum in den Kilometerquadraten<br />
mit Präsenz des Steinhuhns ähnlich hoch wie in denjenigen mit Absenz (vgl. Tab. 9), die<br />
Minimumwerte und auch der Medianwert sind in den besetzten Rasterzellen aber deutlich<br />
höher (siehe auch Boxplot-Diagramm in Anhang 2.6). Mit dem gleichen R 2 N-Wert wie die<br />
Sonneneinstrahlung zeigt die Variable „Wasserbilanz“ ebenfalls den Verlauf einer<br />
Glockenkurve mit einem Optimum bei etwa 60 mm.<br />
Tab. 9: Univariate Analyse der Präsenz-Absenz-Daten. Angegeben sind Median,<br />
Schwankungsbereich und Wirkrichtung der Habitatparameter zu Klima und Geostatistik.<br />
Zu den Bezeichnungen der Variablen siehe Tab. 1.<br />
Variable Einheit Präsenz Absenz Wirkrichtung<br />
Median min max Median min max<br />
tempjul ° C 11,30 6,78 16,91 13,55 5,47 21,79 + -<br />
radjul 100*kJoule/m 2 8274 3440 9571 6956 1350 9592 +<br />
degdays ° C 1180 375 2422 1632 219 3679 +-<br />
wbudjuly mm 67 -13 124 84 -31 210 +-<br />
neigst Neugradklassen 10 0 17 7 0 17 +<br />
cos_exp<br />
cosinus des<br />
Bogenmaß -0,71 -1 1 0,00 -1 1 +-<br />
+ je größer, desto höher Vorkommenswahrscheinlichkeit<br />
+- unimodaler Kurvenverlauf<br />
Von den beiden Parametern aus dem Bereich der Geostatistik weist die Neigung den<br />
höheren Erklärungsgehalt auf: Je steiler, desto günstiger für das Steinhuhn. Die maximal<br />
beobachtete Steigung lag allerdings bei Neigungsstufe 17 (72 bis 76,4°, siehe auch Boxplot-<br />
Diagramm in Anhang 2.6). Für die Exposition ergeben sich insgesamt wesentlich geringere<br />
Vorkommenswahrscheinlichkeiten. Es lässt sich aber eine eindeutige Bevorzugung von<br />
südlich ausgerichteten Flächen erkennen (Tab. 9, Abb. 10).<br />
Den mit Abstand höchsten Erklärungsgehalt unter allen univariaten Modellen macht der<br />
Flächenanteil der Rasterzelle aus, welcher die Nutzungsart „Unproduktive Vegetation“<br />
aufweist (R 2 N = 0,19). Dem entspricht auch der höchste Regressionskoeffizient unter allen<br />
Nutzungsvariablen (Anh. 2.3). Bis zu einem Anteil von gut 40% steigt die<br />
Vorkommenswahrscheinlichkeit, eine noch höhere Abdeckung durch diesen Nutzungstyp<br />
verbessert die Vorkommenschancen nicht (Abb. 10). Alle weiteren Nutzungsarten weisen<br />
R 2 N-Werte kleiner 0,1 auf. Der Nutzungstyp „Geschlossener Wald“ zeigt dabei als einziger<br />
einen sigmoiden Kurvenverlauf, der Zusammenhang mit dem Vorkommen des Steinhuhns<br />
ist negativ (siehe auch Boxplot-Diagramme in Anhang 2.6). Von den unimodal<br />
verlaufenden Nutzungsvariablen weisen die „Alpweiden“ den zweithöchsten R 2 N-Wert<br />
dieser Gruppe auf, das Optimum liegt bei knapp 50% Anteil dieses Typs an der<br />
Rasterfläche. Einen ähnlichen Kurvenverlauf (und auch ähnliche Regressionskoeffizienten,<br />
siehe Anh. 2.3) zeigen die drei Nutzungstypen „Aufgelöster Wald“, „Gebüschwald“ und<br />
„Vegetationslose Flächen“: Flächenanteile bis etwas über 20% sind mit dem Vorkommen<br />
des Steinhuhns positiv korreliert.