DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg
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6 Diskussion 53<br />
indem sie die Anzahl der benötigten Vorkommen auf die Anzahl der Variablen im<br />
multiplen Modell beziehen. Dabei sollten für jede Variable im Endmodell mindestens 10<br />
Vorkommen im Datensatz vorhanden sein. All diese Kriterien werden im Atlasmodell<br />
erfüllt. Problematisch ist jedoch die ungleiche Verteilung auf Vorkommen und<br />
Nichtvorkommen. Bei einem Verhältnis von 122 : 1365 sind schwellenwertabhängige<br />
Gütemaße als nicht zuverlässig einzustufen. Um aber die Information aus allen<br />
unterschiedlichen Probeflächen zum Nichtvorkommen in der Modellierung<br />
berücksichtigen zu können, wurde von einer Reduzierung der Absenz-Daten abgesehen.<br />
Beim Regionalmodell waren die Probeflächen im Falle der Präsenz-Daten ebenfalls<br />
vorgegeben. Der räumliche Zusammenhang zu den Untersuchungsflächen mit<br />
Nichtvorkommen war teilweise schwierig einzuhalten. Auch wären mehr Nullquadrate<br />
oberhalb der Baumgrenze wünschenswert gewesen. Um kleinskalig die Ursachen der<br />
Habitatselektion zu untersuchen, eignen sich Lebensräume, die nach vorhandenem Wissen<br />
zumindest potentiell besiedelbar erscheinen besser, als offensichtlich gemiedene Bereiche<br />
(SCHRÖDER, mündl. Mitt.). Aufgrund meines begrenzten Freiland-Einsatzes war die<br />
gewählte Methode aber die einzige Möglichkeit standardisiert erhobene Absenz-Daten zu<br />
erhalten.<br />
Da die Untersuchungsgebiete festgelegt waren, konnte keine stratifizierte<br />
Probeflächenverteilung erfolgen. Der Forderung nach zufälliger Verteilung konnte im<br />
Gegensatz zum Atlasmodell hier entsprochen werden. In einigen Fällen konnte allerdings<br />
die vorgegebene Reihenfolge bei der Strukturkartierung (Kap. 4.2.1) aus logistischen<br />
Gründen (Erreichbarkeit) nicht eingehalten werden. Räumliche Autokorrelation spielt auf<br />
dieser Ebene keine Rolle (Kap. 5.4).<br />
Einige Variablen kamen nur in wenigen Aufnahmen vor und konnten daher nicht in der<br />
Auswertung berücksichtigt werden. Dies ist im Falle der Parameter „Aufgelöster Wald“<br />
und „Gebüschwald“ bedauerlich, da hier der Vergleich zwischen Atlas und Regionalmodell<br />
besonders interessant gewesen wäre. Da diese Parameter an den Aufnahmeorten (sowohl<br />
Vorkommen wie Nichtvorkommen) so selten vertreten waren, kann davon ausgegangen<br />
werden, dass sie auf der Skalenebene des Regionalmodells keinen Einfluss ausüben.<br />
Die Frage nach der optimalen Probeflächengröße stellt sich auf dieser Ebene<br />
differenzierter. Die Probleme bei zu groß gewählten Flächen wurden im Zusammenhang<br />
mit dem Atlasmodell bereits erwähnt. Auch zu kleine Probeflächen können problematisch<br />
werden, da sich der Lebensraum mobiler Arten nicht auf einen Punkt beschränkt.<br />
Da die Modelle für das Teilhabitat Brutgebiet gelten sollen, ist die Habitatgröße zu diesem<br />
Zeitraum maßgeblich. HAFNER (1994) und ZBINDEN & SALVIONI (2003) geben<br />
übereinstimmend etwa 10 ha genutzte Fläche an, die tatsächlich verteidigte Reviergröße<br />
liegt noch darunter (300 m im Durchmesser nach HAFNER (1994)). Ob die Habitatqualität<br />
insgesamt mehr durch die Eignung als Brutrevier, oder auch durch das Ressourcenangebot<br />
für adulte Tiere bestimmt wird, kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Insgesamt<br />
ist relativ wenig über das Brutverhalten des Steinhuhns bekannt, weshalb eine spezielle