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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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1 Einleitung 2<br />

Vor diesem Hintergrund wurden in Italien für das Steinhuhn bereits einige Modelle erstellt.<br />

Die Modelle von CATTADORI et al. (1998) und MERIGGI et al. (1998) basieren auf<br />

Jagdstatistiken aus den Jahren 1950-1960, die Daten zu den erklärenden Variabeln wurden<br />

aus Luftbildern abgeleitet. Andere Modelle sind populationsdynamisch ausgerichtet<br />

(CATTADORI et al. 1999). In keinem Modell wurden direkte Klimavariablen berücksichtigt.<br />

Zwar wird nasskalte Witterung während der Brutperiode von vielen Autoren für<br />

Bestandsrückgänge verantwortlich gemacht (GLUTZ et al. 1973, PRÄSENT 1979, LÜPS<br />

1981c, ZBINDEN 1984, GOSSOW et al. 1992), allerdings wurden nach vorliegender Literatur<br />

Zusammenhänge zwischen Klimaereignissen und Steinhuhnvorkommen noch nie<br />

quantifiziert. Wenn aber das Klima einen entscheidenden Einfluss auf die Art hat, wird sich<br />

auch die zu erwartende Klimaerwärmung (global change) auf den Bestand auswirken. Für<br />

Zentraleuropa werden mittlere jährliche Temperaturerhöhungen im Bereich von 2 bis 3° C<br />

vorhergesagt (FISCHLIN et al. 1995), was erhebliche Veränderungen in den Lebensräumen<br />

der meisten Arten verursachen wird. Die Schweiz mit einer ausgesprochenen<br />

Klimadiversität ist dabei anfällig für Klimaveränderungen, dies gilt insbesondere für die<br />

Alpen (BOLLIGER 2002).<br />

Ziel meiner Diplomarbeit ist es, ein Brutzeit-Habitatmodell für das Steinhuhn auf zwei<br />

Skalenebenen zu erstellen, zum einen für die gesamte Schweiz (Atlasmodell) und zum<br />

anderen ein regional gültiges Modell (Regionalmodell). Dadurch werden Aussagen zu der<br />

Hypothese möglich, dass auf unterschiedlichen Maßstabsebenen unterschiedliche Faktoren<br />

wirksam werden. Ein weiteres Ziel ist die Erstellung von Habitateignungskarten, welche auf<br />

der gesamten Landesfläche der Schweiz zeigen, mit welcher Wahrscheinlichkeit mit dem<br />

Vorkommen der Art zu rechnen ist. Durch Anwendung von Klimaszenarien stelle ich<br />

darüber hinaus Überlegungen zur zukünftigen Verbreitung des Steinhuhns an. Die<br />

Klimaveränderung wird dazu als vertikale Verschiebung der Waldgrenze simuliert, da zu<br />

erwarten ist, dass dies einschneidende Veränderungen im Lebensraum des Steinhuhns<br />

verursachen wird. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse und unter Verwendung<br />

von Literaturangaben gebe ich abschließend eine Übersicht über die aktuelle<br />

Gefährdungssituation, mögliche Schutzmaßnahmen und schlage ein Schutzkonzept für die<br />

Art vor.<br />

Die Daten für die Modellierung zum Atlasmodell wurden mir im Projekt „Modellierung<br />

zum neuen Schweizer Brutvogelatlas“ von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach zur<br />

Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um die Ergebnisse mehrjähriger Kartierungen für<br />

einen nationalen Brutvogelatlas. Die Daten für die erklärenden Variablen stammen aus<br />

Datenbanken verschiedener Schweizer Behörden. Für die Datengrundlage des<br />

Regionalmodells führte ich eine Strukturkartierung im Kanton Tessin durch.

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