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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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4 Methoden 24<br />

Sensitivität und Spezifizität. Je nach Fragestellung gibt es verschiedene Möglichkeiten den<br />

Schwellenwert..festzulegen.<br />

- a priori Festlegung eines Schwellenwertes, z.B. 0,5 (P krit )<br />

- Vorkommenswahrscheinlichkeit bei der Sensitivität und Spezifizität möglichst<br />

gleich groß sind (P fair )<br />

- Vorkommenswahrscheinlichkeit bei welcher der Anteil korrekter Prognosen am<br />

höchsten ist (P opt )<br />

- Vorkommenswahrscheinlichkeit bei der Kappa am größten ist (P kappa )<br />

Da sich die a-priori Methode und P opt nicht für Datensätze mit niedriger oder hoher<br />

Prävalenz eignen, wurde für alle Modelle P kappa verwendet. Die Berechnung wurde mit dem<br />

Programm „ROC Plotting and AUC Calculation“ (Version 1.3) von SCHRÖDER (2004)<br />

vorgenommen. In der Habitateignungskarte werden darüber hinaus auch<br />

Vorkommensprognosen auf Basis der Schwellenwerte P fair und P krit = 0,5 sichtbar. Nach<br />

REINEKING & SCHRÖDER (2004a) stellt letzterer eine objektive Vergleichsmöglichkeit dar<br />

und sollte neben anderen, möglicherweise besser angepassten Schwellenwerten angegeben<br />

werden. Aus diesem Grund erfolgt auch die Angabe der korrekten Prognosen im Falle des<br />

Regionalmodells auf Basis des Schwellenwertes P krit = 0,5.<br />

Ein von vielen Autoren empfohlenes schwellenwertunabhängiges (und damit für den<br />

Vergleich von unterschiedlich erstellten Modellen geeignetes) Gütemaß stellt die Fläche<br />

unter der receiver-operating characteristic-Kurve (ROC) dar (HOSMER & LEMESHOW 2000,<br />

SCHRÖDER 2000, MANEL et al. 2001). Sie wird als area under curve (AUC) bezeichnet<br />

(HANLEY & MCNEIL 1982) und stellt ein integrierendes Gütemaß für die Eignung des<br />

Modells zur Klassifizierung dar. ROC-Kurven ergeben sich in einem Streudiagramm durch<br />

Auftragen aller möglichen Trennwerte der Sensitivität gegen 1 - Spezifizität. Der AUC-<br />

Wert ist besser, je näher er an 1 liegt: 0,5 ist der Wert für ein Null- oder Zufallsmodell.<br />

Werte über 0,7 weisen eine akzeptable, Werte zwischen 0,8 und 0,9 eine gute und Werte<br />

über 0,9 eine hervorragende Modelldiskriminierung aus (HOSMER & LEMESHOW 2000). Ein<br />

Wert von AUC = 0,75 bedeutet, dass in 75% der Fälle für eine zufällig gewählte<br />

Probefläche mit nachgewiesenem Vorkommen eine größere Vorkommenswahrscheinlichkeit<br />

geschätzt wurde, als für eine zufällig gewählte Fläche mit Nichtvorkommen (FIELDING<br />

& BELL 1997).<br />

4.4.5 Modellvalidierung<br />

Die bisher beschriebenen Bewertungskriterien legen zur Beurteilung der Modellgüte nur<br />

den Datensatz zugrunde, aus dem auch das Modell errechnet wurde. Sie werden also auf<br />

der Basis derjenigen Daten bestimmt, an die das Modell optimal angepasst ist. Neben der<br />

Qualität des Modells kann dadurch vor allem die Übertragbarkeit und Vorhersagequalität<br />

überschätzt werden (VERBYLA & LITATIS 1989). Für alle Modelle wurde daher eine interne<br />

Validierung durchgeführt. Das bootstrapping-Verfahren eignet sich dazu am besten<br />

(VERBYLA & LITATIS 1989). Dabei werden durch Ziehen mit Zurücklegen aus dem

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