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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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6 Diskussion 55<br />

Verbindung mit den Dispersionseigenschaften der Art die Nicht-Besiedlung potentieller<br />

Habitate verursachen. Diese Zusammenhänge sind nur durch Verknüpfung mit<br />

populationsdynamischen Ansätzen zu räumlich expliziten Simulationsmodellen (z.B. bei<br />

SCHRÖDER (2000)) einbeziehbar, was den Rahmen der vorliegenden Arbeit aber<br />

überschritten hätte. Die Niederschläge wären in die Modellierung besser als Anzahl der<br />

Regentage eingegangen. Im Tessin fallen an wenigen Tagen große Mengen an Regen.<br />

Werden nur die Regensummen berücksichtigt, wird der Vergleich beispielsweise mit dem<br />

Wallis verzerrt (EGGENBERG 1995).<br />

Variablen, die in Anteilen von insgesamt 100% erfasst sind (Nutzungstypen), bringen das<br />

statistische Problem mit sich, dass die einzelnen Teile nicht voneinander unabhängig sind.<br />

Dieses könnte durch die Zuweisung eines Eignungswertes für jeden Typ umgangen<br />

werden, welcher mit dem Flächenanteil multipliziert wird. Die Summe dieser Produkte gilt<br />

dann als Index für die Habitatqualität der Umgebung. Da dies aber zu Schwierigkeiten bei<br />

der ökologischen Interpretation führt, verzichtete ich auf diese Methode. Die Angaben zu<br />

den Habitatparametern sind in fast allen Fällen Mittelwerte der unterschiedlichen Werte<br />

einer Rasterzelle. Die daraus resultierende Ungenauigkeit zeigte sich besonders bei der<br />

Exposition im Vergleich mit den gemessenen Werten der Freilanderfassung. Dies kommt<br />

durch kleine Anteile von für das Steinhuhn geeigneten Bereichen an einem ansonsten<br />

ungünstigen Kilometerquadrat zustande und gilt für viele Parameter.<br />

Die Erfassung der abhängigen Variable beim Regionalmodell erfolgte mittels Verhören<br />

durch verschiedene Kartierer in den Jahren 1980-2001. Auf die Problematik, dass nicht alle<br />

Lautäußerungen ausschließlich der Revierabgrenzung dienen, wurde bereits hingewiesen.<br />

Eine Garantie, dass die Absenz-Flächen tatsächlich nicht vom Steinhuhn besiedelt sind,<br />

kann nicht gewährleistet werden. Bestandsaufnahmen am schwer zu entdeckenden<br />

Steinhuhn (HAFNER 1994) sind methodisch schwierig und aufwändig (ZBINDEN &<br />

SALVIONI 2003). Gesicherte Kenntnisse über Nichtvorkommen, Bestandsgrößen oder<br />

Bewegungsradius der Art, ließen sich nur durch standardisierte Kartierungen mit<br />

Klangatrappen (BERNARD-LAURENT & LAURENT 1984, HAFNER 1994, BERNARD-<br />

LAURENT & LÉONARD 2000), dem Einsatz von Spürhunden (BOCCA 1990, HAFNER 1994,<br />

BERNARD-LAURENT & LÉONARD 2000) oder dem Einsatz besenderter Tiere (Telemetrie,<br />

z. B. bei HAFNER (1994)) erhalten. Wie beim Atlasmodell, gewährleistet aber die<br />

Reduzierung des Datensatzes auf die Monate April bis Juli bei der monogam lebenden Art<br />

einen Zusammenhang zwischen Lautäußerung und Brutrevier.<br />

Aufgrund der langen Zeitspanne, welche zwischen den ältesten berücksichtigten<br />

Steinhuhn-Beobachtungen und der Auswertung liegt, können mögliche Veränderungen<br />

eine Verzerrung der Datengrundlage verursachen. Die Verbuschung war nach meiner<br />

Ansicht an einigen der älteren Beobachtungspunkte weit vorangeschritten und eine<br />

andauernde Präsenz der Art daher fraglich. Da ich aber keine messbare Grundlage zum<br />

Ausschluss solcher Flächen hatte, gingen diese Probeflächen ungewichtet in die

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