DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg
DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg
DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6 Diskussion 54<br />
Berücksichtigung möglicher Brutparameter nicht erfolgte. Die zur Brutzeit festgestellten<br />
Lautäußerungen können neben der Revierabgrenzung auch dem Zusammenführen der<br />
Partner dienen. Anders als die Raufußhühner lebt das Steinhuhn während der Brutzeit aber<br />
monogam (ZBINDEN & SALVIONI 2003), ein revierverteidigender Hahn deutet also auf eine<br />
brütende Henne hin. Im gesamten Frühjahr verbleiben die Tiere außerdem im engeren<br />
Brutgebiet (GLUTZ et al. 1973). Die Phase der Reviermarkierung konzentriert sich dabei<br />
auf den Zeitraum zwischen April und Juni (ZBINDEN & SALVIONI 2003).<br />
Entscheidend bei der Wahl der Probeflächengröße ist letztlich die Homogenität der Fläche.<br />
Für jeden Habitatparameter sollte nur ein Wert gelten, keine Mittelwerte, wie sie beim<br />
Atlasmodell verwendet wurden.<br />
Der Einfluss, den die Umgebung auf die Anwesenheit von Individuen an einem Punkt<br />
ausübt, wurde durch die Berechnung der beiden Terme „Nachbarnutzung“ und<br />
„Nachbarvegetation“ berücksichtigt und zeigt eine hohe Wirkung (Abb. 16).<br />
Mit 87 Stichproben im Falle des Regionalmodells werden nicht alle der oben<br />
beschriebenen Kriterien erfüllt, eine ausreichende Genauigkeit ist aber gewährleistet und<br />
mit einem Verhältnis von 42 : 45 zwischen Flächen mit Präsenz und Absenz des<br />
Steinhuhns liefern auch schwellenwertabhängige Verfahren verlässliche Werte.<br />
6.1.2 Datenerhebung<br />
Bei der Datenerhebung müssen die beiden Modellebenen ebenfalls getrennt betrachtet<br />
werden. Die Erfassung der abhängigen Variable beim Atlasmodell orientierte sich vor<br />
allem an der Minimierung des Erfassungsaufwandes um das Großprojekt eines nationalen<br />
Brutvogelatlas überhaupt durchführen zu können. Daher wurden verbreitete Arten pro<br />
Kilometerquadrat nur in jeweils einem Jahr an zwei oder drei Terminen kartiert. Dies ist<br />
zur Feststellung der Art ausreichend, für eine Revierkartierung empfehlen BIBBY et al.<br />
(1995) aber bis zu acht Begehungen. Für die Feststellung von Nichtvorkommen ist die<br />
Methode als ungenügend zu bezeichnen. Entsprechende Monitoringprogramme für alle<br />
potentiell besiedelbaren Bergregionen sind aber nicht durchführbar. Dabei handelt es sich<br />
allerdings um ein generelles Problem der Habitatmodellierung, zumal nach CAPEN (1986)<br />
auch nie mit absoluter Sicherheit von einem Nichtvorkommen auf ein tatsächlich<br />
ungeeignetes Habitat geschlossen werden kann. Durch die Verteilung der<br />
Kilometerquadrate auf die ganze Schweiz ist aber eine ausreichende Repräsentanz<br />
gesicherter Nichtvorkommen gewährleistet. Auch die wenigen Kilometerquadrate mit<br />
Präsenz des Steinhuhns reichen aus, um signifikante Unterschiede bezüglich der<br />
Ausprägung der Umweltfaktoren in den von der Art genutzten und gemiedenen Bereichen<br />
zu erhalten.<br />
Trotz der hohen Anzahl der untersuchten, erklärenden Habitatparameter kann nicht<br />
ausgeschlossen werden, dass entscheidende Faktoren übersehen wurden. Ein Faktor, der<br />
die räumliche Verteilung beeinflusst, ist der Isolationsgrad. Gerade an der Peripherie des<br />
Verbreitungsgebietes ist der Einfluss der Isolation hoch einzuschätzen und kann in