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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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6 Diskussion 57<br />

Nahrung oder Versteckmöglichkeiten) und Umwelteinflüssen (wie Temperatur oder<br />

Niederschlag), die Ansiedlung von Individuen oder Populationen möglich ist (MORRISON<br />

et al. 1998). Für das Überleben der Art sind natürlich auch die Jungenaufzuchtgebiete<br />

(ZBINDEN, mündl. Mitt.) oder die Schutzmöglichkeiten im Winter von Bedeutung, für<br />

diese müssten aber gesonderte Modelle erstellt werden. Ob die Brutzeit-Modelle den für<br />

das Überleben der Art entscheidenden Zeitraum repräsentieren, ist aber nicht sicher.<br />

BERNARD-LAURENT & LÉONARD (2000) zeigen aber durch Modellierung, dass neben der<br />

Überlebensrate der Jungvögel der Bruterfolg die Wachstumsrate beim Steinhuhn am<br />

meisten beeinflusst.<br />

Atlasmodell<br />

Bei der univariaten Analyse wurden 15 Variablen aus verschiedenen Gründen nicht<br />

weiter berücksichtigt, davon genügten neun den Aufnahmekriterien nicht. Bei einigen<br />

dieser Parameter wurde ein stärkerer Einfluss auf das Steinhuhnvorkommen erwartet. Die<br />

Exposition gilt allgemein als wichtiger Faktor bei der Habitatwahl des Steinhuhns. Die<br />

„Sinustransformierte Exposition“ repräsentiert dabei den Ost-West-Gradienten. In der<br />

Literatur existieren dazu widersprüchliche Angaben. So spricht LÜPS (1980) von einer<br />

hochsignifikanten Bevorzugung von SE und E gegenüber SW und W, ZBINDEN (1984)<br />

und HAFNER (1994) kamen dagegen zu dem Ergebnis, dass SW-Hänge eher besiedelt<br />

werden. In der vorliegenden Arbeit wird ebenfalls eine Bevorzugung der westlichen<br />

Richtungen festgestellt (vgl. Vorzeichen des Regressionskoeffizienten in Anh. 2.3), der<br />

Zusammenhang zum Steinhuhnvorkommen ist aber nicht stark. Der Nutzungstyp<br />

„Maiensässe, Heualpen und Bergwiesen“ scheint den Strukturen, deren Verschwinden<br />

ZBINDEN (1984) und GLUTZ et al. (1973) als Verlust an Brutlebensraum bewerten, zu<br />

entsprechen. Bei genauerer Betrachtung der Definition der Nutzungstypen (Anhang 1.3)<br />

fällt aber auf, dass eher die „Alp- und Juraweiden“ das für die Art günstige Mosaik aus<br />

offenen Flächen, Felsen und Büschen aufweisen. Niedrige Vegetation ist zwar in allen<br />

Brutgebieten der Art vertreten (HAFNER 1994), die Auswertung der Strukturkartierung für<br />

das Regionalmodell zeigt aber, dass eine zu hohe Deckung der Krautschicht negativ mit<br />

dem Vorkommen des Steinhuhns zusammenhängt (Abb. 16). Die geringe Modellgüte des<br />

Parameters „Dichte, niedrige Vegetation“ ist somit verständlich. Die relativ schwachen<br />

Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Waldtypen und dem Vorkommen der Art<br />

kommen eventuell durch deren Höhenverbreitung zustande. So können gerade in<br />

Kilometerquadraten mit großer Höhenamplitude an der oberen Grenze Steinhühner<br />

vorkommen, während die unteren Bereiche bewaldet sind. Dadurch wird der an sich<br />

negative Zusammenhang zwischen Waldtyp und Steinhuhn (vgl. Anh. 2.3) weniger<br />

deutlich.<br />

Sechs weitere Variablen wurden wegen Korrelation mit anderen Parametern<br />

ausgeschlossen. Die Parameter „Bewölkungsgrad im Juli“ und „Niederschlagssumme im<br />

Juli“ werden durch die „Wasserbilanz im Juli“ vertreten. Der Zusammenhang zum<br />

Steinhuhnvorkommen ist für letztgenannte stärker. Die Variable wird auch von BOLLIGER

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