DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg
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4 Methoden 26<br />
4.4.7 Problem der räumlichen Autokorrelation<br />
Ein grundsätzliches Problem räumlicher Daten ist die positive räumliche Autokorrelation<br />
der abhängigen Variable. In der nahen Umgebung eines Vorkommens einer Art ist<br />
demnach die Wahrscheinlichkeit weiterer Vorkommen erhöht (SMITH 1994). In diesem Fall<br />
liegt eine Verletzung der Modellannahme der Unabhängigkeit der Probepunkte vor<br />
(LEGENDRE 1993). Die Missachtung der räumlichen Autokorrelation kann zu falschen<br />
Rückschlüssen über ökologische Zusammenhänge und zu übertrieben hohen<br />
Korrelationen der Umweltparameter untereinander führen (LICHSTEIN et al. 2002). In der<br />
vorliegenden Arbeit versuche ich, den Einfluss der räumlichen Autokorrelation<br />
festzustellen. Dazu habe ich mit dem Programm CrimeStat © (Version 1.1, LEVINE 2000)<br />
unter Verwendung der Koordinaten der Probepunkte und der standardisierten<br />
Abweichungsresiduen des jeweiligen Modells den Wert für Moran´s I als Maß für die<br />
räumliche Autokorrelation in den Modellresiduen berechnet (Gl. 4). Dabei wird zunächst<br />
der Mittelwert der zu untersuchenden Variablen und die Abweichung jedes Probepunktes<br />
von diesem Mittel errechnet. Darauf folgt für jeden einzelnen Probepunkt ein Vergleich<br />
mit den Werten der jeweils übrigen Punkte.<br />
I<br />
N ∑i<br />
∑<br />
j<br />
Wij<br />
( X<br />
i<br />
− X )( X<br />
j<br />
− X )<br />
=<br />
2<br />
(4)<br />
( ∑ ∑ W ) ∑ ( X − X )<br />
i<br />
j<br />
ij<br />
i<br />
i<br />
mit<br />
N<br />
X<br />
i<br />
j<br />
= Anzahl der Fälle<br />
= Wert von X am Ort i<br />
X = Wert von X am Ort j (i ≠ j )<br />
X<br />
X<br />
= Wert des Residuums (d.h. vorhergesagte Vorkommenswahrscheinlichkeit – beobachtete<br />
Inzidenz)<br />
= Mittelwert aller Residuen<br />
W = Gewichtung, resultierend aus der Entfernung zwischen i und j (1/ Distanz zwischen Punkt i und j )<br />
ij<br />
Die Werte liegen zwischen –1,0 und +1,0. Ob die räumliche Autokorrelation positiv oder<br />
negativ ist, lässt sich anhand des Erwartungswertes bei Nichtvorhandensein von räumlicher<br />
Autokorrelation E (I) erkennen (Gl. 5).<br />
1<br />
E ( I)<br />
= −<br />
(5)<br />
N −1<br />
Werte für I, die größer sind als E (I) zeigen positive räumliche Autokorrelation an, Werte<br />
unterhalb des Erwartungswertes bedeuten, dass sich die nahgelegenen Punkte unähnlicher<br />
sind, was ebenfalls eine Verletzung der Modellannahmen bedeutet.<br />
Die Gewichtung anhand W unter Verwendung des reziproken Wertes der Distanz<br />
ij<br />
zwischen den Punkten i und j führt bei sehr geringen Abständen der Probepunkte zu sehr<br />
hohen Werten. Daher bietet das Programm CrimeStat<br />
© die Möglichkeit einer