DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg
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6 Diskussion 56<br />
Berechnung ein. In den meisten Gebieten werden die Vorkommen durch Beobachtungen<br />
aus verschiedenen Jahren bestätigt.<br />
Bei den erklärenden Variablen könnten wichtige Parameter übersehen worden sein.<br />
Klimatische Parameter kontinuierlich im Feld zu erfassen, war logistisch nicht möglich.<br />
Durch die Auswertung der Expositionsdaten kann zumindest die Bevorzugung warmtrockener<br />
Südlagen gezeigt werden. Durch den umfangreichen Variablenkatalog ist es<br />
insgesamt unwahrscheinlich, dass entscheidende Faktoren nicht berücksichtigt wurden.<br />
Auch auf der Ebene des Regionalmodells spielen populationsbiologische Faktoren eine<br />
Rolle. Der Einfluss ist dabei ähnlich wie beim Atlasmodell. Das Problem der gemittelten<br />
Werte stellt sich auf dieser Skalenebene weniger, da die Flächen in der Regel homogen<br />
waren. Spezielle Brutparameter konnten nicht erhoben werden (s.o.) und auch das<br />
Nahrungsangebot konnte aufgrund fehlender Spezialisierung der Art (vgl. Kap. 3) nicht<br />
über direkte Parameter quantifiziert werden.<br />
6.1.3 Datenauswertung<br />
Das Verfahren der logistischen Regression zur Erstellung von Habitatmodellen gilt<br />
allgemein als robust (MORRISON et al. 1998, KLEYER et al. 1999). MANEL et al. (1999)<br />
wenden allerdings ein, dass das Verfahren anfällig für zufällige Signifikanzen ist. Aufgrund<br />
des umfangreichen Variablenkataloges und der ausreichenden Anzahl an Stichproben, ist<br />
dies aber unwahrscheinlich. Darüber hinaus erfolgt für alle signifikanten Zusammenhänge<br />
eine Diskussion der ökologischen Plausibilität. Letztlich können Habitatmodelle die<br />
Realität aber nie vollständig wiedergeben und ein gut ausgebildeter lokaler Experte kann die<br />
Prognosegüte in vielen Fällen übertreffen (SCHRÖDER 2000). Robuste Habitatmodelle<br />
eignen sich aber für eine räumliche Übertragung der Modelle und garantieren Objektivität<br />
in der Naturschutzpraxis.<br />
Aufgrund der Vielzahl korrelierter Variablen konnten einige signifikante Parameter nicht<br />
gemeinsam in multiplen Modellen verwendet werden oder wurden ganz aus der weiteren<br />
Analyse ausgeschlossen. Durch eine Hauptkomponentenanalyse, wie sie z.B. von LI et al.<br />
(1997) oder MASSOLO & MERIGGI (1998) durchgeführt wurde, ließe sich die<br />
unterschiedliche Information der korrelierten Parameter in der multiplen Modellierung<br />
verwenden. Aufgrund der dabei entstehenden Schwierigkeiten bei der ökologischen<br />
Interpretation wurde allerdings auf diese Möglichkeit der Verbesserung der Modellgüte<br />
verzichtet.<br />
6.2 Diskussion der Ergebnisse<br />
6.2.1 Ökologische Interpretation<br />
Bei der ökologischen Interpretation geht es um die Zusammenhänge zwischen<br />
Habitatparametern und Steinhuhnvorkommen. Als Habitat einer Art wird ein Bereich<br />
bezeichnet, in dem aufgrund seiner spezifischen Kombination von Ressourcen (wie