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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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6 Diskussion 60<br />

außer im Winter z.T. auch zur Brutzeit genutzt. Die „Unproduktive Vegetation“ schließt<br />

mit zunehmender Höhe direkt an den vorgenannten Bereich an und ist der für das<br />

Vorkommen des Steinhuhns wichtigste Nutzungstyp. Bei der Definition in Anhang 1.3<br />

werden entscheidende Strukturelemente genannt. Gras- und Krautvegetation sowie<br />

Zwergstrauchvegetation sind die meistgenannten Vegetationseinheiten bei der<br />

Beschreibung der Steinhuhnhabitate (HESS 1979, ZBINDEN 1984, SCHMID et al. 1998).<br />

Einzelne Gebüsche und ehemaliges Kulturland können die Vorkommenswahrscheinlichkeit<br />

erhöhen (s.o.). Auch die „Vegetationslosen Flächen“ bis zu einem Flächenanteil<br />

von etwa 25% hängen mit dem Steinhuhnvorkommen positiv zusammen. Dieser Anteil<br />

scheint ein wenig hoch, HAFNER (1994) gibt für den Brutzeitraum einen<br />

Gesamtdeckungsgrad der Vegetation von 80-90% an.<br />

Die Vegetationsparameter weisen insgesamt eher geringe Erklärungsgehalte auf (Tab. 8),<br />

es lassen sich aber eindeutige Tendenzen feststellen. Der Strukturtyp „Dichte, höhere<br />

Gras- und Seggenfluren“ zeigt einen negativen Zusammenhang mit dem<br />

Steinhuhnvorkommen. Dies stimmt mit der von LÜPS (1981b) beschriebenen „Meidung<br />

dichter und hoher Pflanzendecken“ überein. Dass der Strukturtyp „Staudenfluren“ positiv<br />

mit dem Vorkommen der Art übereinstimmt, überrascht. Der Deckungsgrad von 75%, der<br />

in Abbildung 12 die höchsten Vorkommenswahrscheinlichkeiten verursacht, tritt in der<br />

Realität aber kaum auf und nur in einem Fall liegt in der entsprechenden Rasterzelle auch<br />

ein Vorkommen des Steinhuhns. Es scheint sich hier also, wie schon bei der „Exposition“<br />

beschrieben, um Artefakte zu handeln, welche durch die hohe Heterogenität der<br />

Kilometerquadrate zustande kommen. Es kann sich auch um Einflüsse der jahreszeitlichen<br />

Entwicklung handeln, denn wie HAFNER (1994) bemerkt, können Staudenfluren im<br />

Frühjahr, wenn nach der Schneeschmelze durch die niedergedrückten Pflanzenteile neues<br />

Grün hervorkommt, durchaus als Äsungsgebiete geeignet sein, im Sommer werden sie<br />

dann aber gemieden. Aus diesem Grund wurden die „Staudenfluren“ bei der Erstellung der<br />

multiplen Modelle berücksichtigt. Neben der krautigen Vegetation sind die<br />

„Zwergsträucher und niedrigen Gebüsche“ die wichtigsten Vegetationseinheiten für die<br />

Steinhühner. Zu hohe Deckungen werden dabei gemieden (Abb. 12). „Höhere Gebüsche“<br />

dagegen sind eindeutig negativ mit dem Vorkommen der Art korreliert. Auch GLUTZ et al.<br />

(1973), ZBINDEN (1984), und HAFNER (1994) bestätigen, dass Zwergstrauchgesellschaften<br />

geringer Dichte (bis ca. 15%) zu den Charakteristika der Steinhuhnhabitate gehören,<br />

während eine dominierende Strauchschicht gemieden wird (LÜPS & HEYNEN 1978). Der<br />

negative Einfluss des Strukturtyps „Gras-, Hochstauden-, Kraut-, oder Zwergstrauchreiche<br />

Laubwälder“ stimmt mit den Überlegungen im Zusammenhang mit dem Nutzungstyp<br />

„Geschlossener..Wald“..(s.o.)..überein.<br />

Als bestes multiples Modell des Modellblocks für den maximalen Informationsgewinn<br />

wurde Modell A1-1 ermittelt (Tab. 12). Es berücksichtigt Parameter aus allen Bereichen<br />

(Klima, Geostatistik, Nutzung und Vegetation). Das optimale Bruthabitat ließe sich<br />

demnach als warm-trockene, südexponierte Mosaiklandschaft aus überwiegend

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