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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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4 Methoden 20<br />

4.4 Datenauswertung: Habitatmodelle<br />

Ziel der Modellierung ist es, das Vorkommen des Steinhuhns als Beziehung zur<br />

Ausprägung von Habitatfaktoren zu beschreiben. Als statistisches Verfahren bietet sich<br />

dazu die logistische Regression an. Gegenüber der Diskriminanzanalyse werden mit<br />

diesem Verfahren bessere Klassifizierungsergebnisse und robustere Modelle erreicht<br />

(BLOCK et al. 1998) und die erhaltenen Koeffizienten sind leicht zu interpretieren (HOSMER<br />

& LEMESHOW 2000). Auch für die Verwendung binärer Variablen ist die Methode geeignet<br />

(KLEYER et al. 1999).<br />

4.4.1 Logistische Regression<br />

Bei diesem Verfahren wird in einer Regressionsgleichung eine abhängige Variable mit einer<br />

(univariate Analyse) oder mehreren (multiple Analyse) unabhängigen Variablen in<br />

Beziehung gesetzt (Gl. 1). Graphisch aufgetragen beschreibt die ermittelte<br />

Vorkommenswahrscheinlichkeit eine s-förmige (sigmoide) Kurve. Die Wertespanne liegt<br />

zwischen 0 (0% Vorkommen) und 1 (100% Vorkommen). Um unimodale<br />

Zusammenhänge (glockenförmig) zu beschreiben, muss die jeweilige Variable auch als<br />

quadrierter Term in das Modell einbezogen werden (SCHRÖDER 2000).<br />

β + βx+<br />

... + β x<br />

e 0 k k<br />

1<br />

P(<br />

y = 1) =<br />

=<br />

(1)<br />

β + βx+<br />

... + β x −(<br />

β x ... x )<br />

1 0 k k o+<br />

β + + β<br />

+ e<br />

1+<br />

e<br />

k k<br />

mit :<br />

P ( y = 1) = Wahrscheinlichkeit eines Vorkommens (= Wahrscheinlichkeit, dass abhängige Variable 1 ist)<br />

β<br />

0 = Konstante<br />

x<br />

k = unabhängige Variable<br />

β<br />

k = Koeffizient der unabhängigen Variablen<br />

Die Schätzung des Regressionskoeffizienten geschieht über eine Maximierung der<br />

Likelihood Funktion. Mit dem Likelihood-Ratio-Test (LR-Test) wird geprüft, ob das<br />

Modell signifikant ist, also besser zwischen Vorkommen und Nichtvorkommen trennen<br />

kann als der Zufall. Dazu wird der LogLikelihood-Wert des Modells mit dem eines<br />

Nullmodells verglichen (HOSMER & LEMESHOW 2000). Beim Nullmodell geht man davon<br />

aus, dass die Hinzunahme der Variablen keine signifikante Verbesserung ergibt. Diese und<br />

- wenn nicht anders gekennzeichnet - alle weiteren Berechnungen wurden mit dem<br />

Statistik-Programm SPSS (Version 11.0) durchgeführt, die Darstellung der multiplen<br />

Modelle erfolgte mit dem Programm LR_Mesh (Version 1.0.4) von RUDNER (2004). Die<br />

LR-Statistik wird iterativ bestimmt. In der vorliegenden Arbeit wurde zur Erstellung der<br />

multiplen Modelle das rückwärts schrittweise Verfahren angewandt. Dabei werden vom<br />

vollständigen Variablensatz so lange Variablen entfernt, bis durch das weitere Ausschließen<br />

von Variablen eine signifikante Verschlechterung der Vorhersage auftreten würde. Wie<br />

stark der Zusammenhang zwischen Vorkommen und den einzelnen Variablen innerhalb<br />

des multiplen Modells ist, lässt sich dabei anhand der Änderung der Devianz (= -2 Log-

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