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DIPLOMARBEIT - Universität Oldenburg

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4 Methoden 22<br />

Die so verbleibenden Modelle wurden anschließend untereinander auf Kolinearität<br />

untersucht. Korrelationen unter unabhängigen Variablen können zwar ökologisch<br />

durchaus begründet sein (z.B. abnehmende Temperatur mit steigender Höhe), führen aber<br />

zu teilweise sehr hohen Koeffizienten und Standardfehlern (NETER et al. 1989). Für alle<br />

Variablen ermittelte ich daher den beidseitigen Rangkorrelationskoeffizienten nach<br />

Spearman (r s ). Als Grenzwert, ab welchem nur eine von zwei korrelierten Variablen<br />

verwendet werden sollte, wurde r s = 0,5 festgelegt. Dies ist gegenüber den von FIELDING<br />

& HAWORTH (1995) verwendeten Werten sehr streng, aber aufgrund der Vielzahl an<br />

Ausgangsvariablen sinnvoll. Von den so ermittelten korrelierten Variablen wählte ich zur<br />

Modellierung diejenige mit dem höheren Erklärungsgehalt oder die ökologisch besser<br />

interpretierbare aus. Teilweise wurden korrelierte Variablen auch in separaten Modellen<br />

weiterverwendet. Abschließend fand eine ökologische Plausibilitätsprüfung statt. Zwar<br />

sind bei korrelativen Methoden wie der logistischen Regression rein korrelative von<br />

kausalen Zusammenhängen schwer zu trennen (MORRISON et al. 1998), durch den<br />

Vergleich mit vorhandenem Wissen zur Ökologie der Art ist aber eine Einordnung des<br />

gefundenen Zusammenhangs möglich (KLEYER et al. 1999). Eine absolute Sicherheit, keine<br />

Scheinzusammenhänge zu berücksichtigen, bietet dieses Vorgehen jedoch nicht: Bei einem<br />

Signifikanzniveau von α = 0,05 zeigen im Mittel 5% aller Variablen einen signifikanten<br />

Zusammenhang mit der Zielvariablen, der in der Realität nicht vorhanden ist (REINEKING<br />

& SCHRÖDER 2004b).<br />

4.4.3 Modellbildung<br />

Aus dem so erhaltenen Variablenkatalog wurden mehrere Modellvarianten erstellt. Um aus<br />

diesen Varianten dasjenige Modell mit dem besten Kompromiss zwischen möglichst<br />

hohem Erklärungsgehalt und Parameterzahl (möglichst geringe Komplexität) auszuwählen,<br />

wendete ich das Akaike Information Criterion (AIC) an. Dabei wird den LogLikelihood-<br />

Werten der Modelle mit zunehmender Anzahl an Eingangsvariablen ein zunehmender<br />

Strafterm zugewiesen (Gl 2). Als Endmodell findet daher dasjenige mit dem niedrigsten<br />

AIC-Wert Verwendung (BUCKLAND et al. 1997, AUGUSTIN et al. 2001).<br />

Für kleine Stichproben (in meinem Fall das Regionalmodell) schlagen REINEKING &<br />

SCHRÖDER (2004b) einen modifizierten AIC C vor, bei welchem die Anzahl der<br />

Probepunkte berücksichtigt wird (Gl. 3).<br />

AIC = −2 LL + 2 p<br />

(2)<br />

( p + 1)<br />

p<br />

AIC<br />

C<br />

= AIC + 2<br />

(3)<br />

n − p −1<br />

mit<br />

p = Anzahl Regressionskoeffizienten + Konstanten (= 1) + Varianzparameter (= 1)<br />

n = Anzahl der Beobachtungen<br />

2LL = 2 * LogLokelihood

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