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konsensorientierte Handlungsformen bestimmt wird. Denn die Mitglieder dieser Organisationen,<br />

die ihr Engagement, ihre spezifischen Werte und Interessen dort einbringen,<br />

erwarten im Gegenzug nicht nur Unterstützung, persönliche Beteiligungsmöglichkeiten und<br />

Akzeptanz, sondern eben auch Identifikationsmöglichkeiten, die wenig gemeinsam haben<br />

mit der auf organisatorische Effizienzsteigerung setzenden Einflusslogik. <strong>Die</strong> Bereitschaft,<br />

sich ehrenamtlich in „modernisierten <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen“ zu engagieren, wird dadurch<br />

ebenso wie ihr Image <strong>als</strong> gemeinnützige Organisationen zunehmend untergraben. (vgl.<br />

Olk 1996: 114 f.; Olk/R<strong>aus</strong>chenbach/Sachße 1996: 18; Olk/Otto/Backh<strong>aus</strong>-Maul 2003). Infolge<br />

dieser Entwicklungen wurden bei den Nonprofit-Organisationen Modernisierungsprozesse<br />

in Gang gesetzt, die sie einem kontinuierlichen Wandel <strong>aus</strong>setzen. Organisatorische<br />

Restrukturierungen, Professionalisierungs- und Qualifizierungsprozesse und eine <strong>aus</strong>gedehnte<br />

Leitbilddebatte kennzeichnen beispielhaft die Wandlungsprozesse in den Nonprofit-<br />

Organisationen (vgl. Frohn 2004).<br />

Street-level-Bureaucracy-Ansatz<br />

Der Begriff der Street-level-Bureaucracy stellt einen für die Forschungsfragestellung relevanten<br />

Ansatz der Sozialpolitikforschung dar, der der Frage nachgeht, wie Sozialpolitik im Alltag<br />

von Leistungsempfängern und Leistungserbringern administriert und umgesetzt wird (vgl.<br />

Brodkin 1986). Der Street-level-Bureaucracy-Ansatz geht davon <strong>aus</strong>, dass das, was an Anforderungen<br />

in Kontrakten vorgegeben wird, sich nicht mit <strong>dem</strong> deckt, was tatsächlich geleistet<br />

wird. Denn die Sozialexperten, die die Leistung unmittelbar am Klienten erbringen, tun dieses<br />

auf der Grundlage eigener Vorstellungen, organisatorischer Rahmenbedingungen sowie<br />

professioneller Kompetenzen und Möglichkeiten (vgl. Sandfort 2000: 751); sie entscheiden<br />

damit maßgeblich über die erbrachten Leistungen und prägen die alltäglichen Vollzüge der<br />

Sozialpolitik. Der Ermessensspielraum der leistungserbringenden Sozialexperten ist umso<br />

größer, je ungenauer die Aufgabenstellung ist, und umso diffuser und widersprüchlicher die<br />

dahinter stehenden politischen Ziele formuliert sind. Das bei der Aushandlung der Kontrakte<br />

beteiligte Führungspersonal der Organisationen und der staatlichen Verwaltung hat <strong>dem</strong>gegenüber<br />

einen deutlich geringeren Einfluss (vgl. Brodkin 1986).<br />

Ökonomisierung des Sozialen<br />

Unter der schillernden Begrifflichkeit der „Ökonomisierung des Sozialen“ (Speck 1999: 80)<br />

lassen sich unterschiedliche Diskussionsbeiträge zusammenfassen, die den Sachverhalt beschreiben,<br />

dass betriebswirtschaftliche Instrumente und Verfahren sowie<br />

marktwirtschaftliche Vorstellungen auf den Sozi<strong>als</strong>ektor übertragen werden (vgl. Lemke/Krasmann/Bröckling<br />

2000; Speck 1999; Wohlfahrt 1999). In diesem Zusammenhang wird<br />

vermutet, dass die die Zivilgesellschaft prägenden solidarischen Handlungsnormen zunehmend<br />

durch wirtschaftliche Effizienzkriterien ersetzt werden. Als Indikator für eine derart<br />

fortschreitende Ökonomisierung des Sozialen wird die zunehmende Bedeutung von Managementwissen<br />

und -instrumenten in der sozialen Arbeit angesehen (vgl. Ruflin 2006: 73). Ziel<br />

dieses Managerialismus ist es, durch Effizienz- und Produktivitätssteigerungen institutionelle<br />

Reformen einzuleiten und zu beschleunigen (vgl. Clarke/Newman 1993: 427 ff.). Erreicht<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 16

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