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sich vorher an den Widerständen selber abarbeiten. Das tun sie nicht mehr. Und dann bringen<br />

sie denjenigen, der Zwischenhändler ist, in eine sehr komplizierte Lage. (…) <strong>Die</strong><br />

Verwaltung hat Omnipotenzfantasien teilweise bekommen über diese neue Konstruktion,<br />

die allerdings dann immer abgefedert werden von <strong>dem</strong>jenigen, der dazwischen agiert, der<br />

mit <strong>dem</strong> doppelten Gesicht.“ 80 <strong>Die</strong> bürokratischen Tendenzen der Senatsverwaltung aber<br />

auch des Rechnungshofes – so ein Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin –<br />

würden sogar vom Parlament kritisiert. <strong>Die</strong> Systemlogiken beider Einrichtungen verhinderten<br />

aber – so seine Einschätzung – dass sie sich von der Kritik tatsächlich beeinflussen lassen.<br />

Auf der anderen Seite wird aber auch von anderen Verbandsvertretern erklärt, dass sich der<br />

administrative Aufwand durch die Treuhandverträge wesentlich verringert habe. Administrative<br />

Aufgaben seien auf einen <strong>Die</strong>nstleister verlagert worden, der diese Aufgaben mit<br />

erheblich weniger personellen und finanziellen Ressourcen wahrnähme <strong>als</strong> die bisher zuständige<br />

Senatsverwaltung.<br />

Abhängigkeiten<br />

Problematisch dagegen wird die verdeckte Abhängigkeit der großen Dachverbände von ihren<br />

zahlenden Mitgliedseinrichtungen empfunden. Nach Auffassung eines Fachverbandsvertreters<br />

seien diese von den Mitgliedsbeiträgen ihrer Mitglieder abhängig, weshalb größere<br />

Einrichtungen und <strong>Die</strong>nste mit entsprechend höheren Beiträgen möglicherweise einen größeren<br />

Einfluss <strong>aus</strong>üben <strong>können</strong> <strong>als</strong> kleinere Mitgliedsorganisationen. Auf dieses Argument<br />

entgegnet ein Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin allerdings, dass der<br />

Verband aufgrund seiner paritätischen Kultur jeden gleichbehandeln müsse und eine Bevorzugung<br />

beispielsweise wegen höheren Mitgliedsbeiträgen nicht zulässig wäre.<br />

Seitens des Fachverbandes wird auf eine weitere Abhängigkeit des Treuhänders hingewiesen,<br />

die darin bestünde, dass dieser nicht sein eigenes Geld verteilen würde und daher<br />

immer auch von seinem Geldgeber abhängig sei. Insofern müssten Behauptungen des Treuhänders,<br />

selbst zu steuern, <strong>als</strong> „Bluff“ angesehen werden.<br />

Mittelkürzungen<br />

Einen starken Einfluss auf die Steuerungsmöglichkeiten der Akteure scheinen ebenso die<br />

fortwährenden Mittelkürzungen innerhalb der Verträge zu haben. Vertreter der Senatsverwaltung<br />

führen an, dass Gestaltungsspielräume durch ständige Mittelkürzungen immer<br />

kleiner würden. Denn jedes Projekt sei sozialpolitisch sinnvoll und Kürzungen oder Streichungen<br />

von Projekten zugunsten anderer von daher kaum vertretbar. <strong>Die</strong>ses sei im ersten<br />

LIGA-Vertrag noch eher möglich gewesen; dam<strong>als</strong> ließen sich noch größere Umstrukturierungen<br />

durchführen. Jetzt seien allenfalls noch kleinere Einsparungen durch das<br />

Zusammenlegen einzelner Projekte zu erzielen.<br />

80 Interview Nr. 11 mit einem Vertreter eines Fachverbandes, Zeilen 179-203.<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 44

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