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Ob eine solche Grund<strong>aus</strong>stattung angesichts der Sparmaßnahmen gewährleistet werden soll<br />

und kann, lässt sich nur schwer abschätzen. Jedoch steigt mit zunehmenden Mittelkürzungen<br />

auch der Widerstand der Verbände, weiterhin die Treuhänderrolle für die<br />

Senatsverwaltung zu übernehmen. Für Vertreter der Senatsverwaltung sieht es folgendermaßen<br />

<strong>aus</strong>: „Ich sehe ein bisschen mit Sorge, (…) dass aber sozusagen mit zunehmen<strong>dem</strong><br />

Spardruck, <strong>als</strong>o wo nehmen wir eigentlich die Einsparungen her in diesem Vertrag, ja, sozusagen<br />

auch die Gefahr wieder, dass man sagt 'Ne, macht Ihr die Vorgaben von außen'. (…)<br />

Das kann ich aber auf der anderen Seite auch ein bisschen verstehen. Also je dichter der<br />

Druck wird, desto klarer ist ja auch, dass ich das nicht selber verantworten will.“ 116 Der Landesverband<br />

der Arbeiterwohlfahrt Berlin kann sich weitere Einsparungen in den gleichen<br />

Größenordnungen bei der nächsten Vertragsrunde nach 2010 nicht mehr vorstellen: „Ich<br />

glaube, das wird dann eher in Ablehnung umschlagen, weil das würde bedeuten, dass es<br />

nicht mehr um einzelne Projekte geht, sondern dann quasi bloß noch um die Stilllegung ganzer<br />

Angebotsbereiche. Und das würde sicherlich nicht mitgetragen.“ 117<br />

Noch deutlicher drückt sich diesbezüglich ein Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />

Berlin <strong>aus</strong>. Durch die beachtlichen Einsparungen seit Einführung der Treuhandverträge<br />

„haben wir einen enormen Beitrag zur Entlastung des Landes geleistet. (…) Und von daher<br />

bin ich nicht mehr bereit, nach jetziger Einschätzung, (…) würde ich keine Verträge mehr<br />

abschließen, die noch mal weitere Kürzungen vorsehen, oder noch einmal gewaltige Kürzungen.<br />

Um kleine Summen kann man sich vielleicht <strong>aus</strong> pragma [Wort bricht ab], oder weil ja<br />

die Not nicht nachlässt, da muss man beweglich sein. (…) Aber solche Kürzungen, wie wir<br />

jetzt verkraften müssen, umsetzen müssen, solche Kürzungen würde ich nicht mehr akzeptieren.<br />

Dann würd ich weitere Verträge ablehnen. Dann soll der Staat das schlachten. Das<br />

würde ja am Ende dann das Schlachten eines niedrigschwelligen Versorgungsfeldes bedeuten.<br />

Dann soll das der Senat in Eigenverantwortung machen. Dann machen wir wieder<br />

Lobbyist in klassischer Manier und ziehen dann zu Felde. (…) Wenn das Land Berlin in allen<br />

Ausgabenfeldern ähnlich vorgegangen wäre, dann hätte diese Stadt wieder eine Zukunft.<br />

Wir haben unseren Beitrag geleistet. Ich bin da nicht mehr bereit, nur weil es <strong>hier</strong> rechtlich<br />

eher machbar ist. Und dann bei den Personal<strong>aus</strong>gaben, da verharrt ja das Land auf sieben<br />

Milliarden. (…) Da muss da gekürzt werden. Weil, da sind ja unsere paar Millionen auch lächerlich.<br />

(…) Dann kann man uns diese Projekte alle zumachen, und trotz<strong>dem</strong> wird es nichts<br />

nützen. (…) Wenn man die auch ganz streichen würde, hat man trotz<strong>dem</strong> nicht das Land saniert.“<br />

118<br />

Effizienz und Effektivität<br />

<strong>Die</strong> angespannte H<strong>aus</strong>haltslage des Landes – darauf macht ein Vertreter der Senatsverwaltung<br />

aufmerksam – könne es nicht zulassen, sich <strong>aus</strong>schließlich am Bedarf der Zielgruppen<br />

zu orientieren, wie das die Leistungsträger gerne hätten: „Es geht ja jetzt darum, wie kann<br />

116 Interview Nr. 8 mit Vertretern der SenGSV, Zeilen 1219-1234.<br />

117 Interview Nr. 13 mit einem Vertreter des Landesverbandes der Arbeiterwohlfahrt Berlin, Zeilen 269-273.<br />

118 Interview Nr. 6 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 962-1000.<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 55

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