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zugrunde liegenden sozial- und gesundheitspolitischen Zielsetzungen darzulegen und eine<br />
entsprechende finanzielle Grund<strong>aus</strong>stattung bereitzustellen.<br />
Das „Experiment Treuhandverträge“ des Landes Berlin wird am Ende der Einführungsphase<br />
von den beteiligten Akteuren in Abwägung der Vor- und Nachteile <strong>als</strong> grundsätzlich sinnvoll<br />
und zweckmäßig eingestuft. 166 Anfängliche Befürchtungen der Verbände und ihrer Mitgliedseinrichtungen,<br />
die Verbändeautonomie zugunsten einer stärkeren Einbindung und<br />
Unterordnung in sozi<strong>als</strong>taatlichen Entscheidungsprozessen zu gefährden, haben sich nach<br />
den bisher vorliegenden Befunden nicht bewahrheitet. Stattdessen ist es den Wohlfahrtsverbänden<br />
gelungen, ihren Einfluss in der Sozial- und Gesundheitspolitik des Landes Berlin<br />
<strong>aus</strong>zuweiten, während staatliche Entscheider Gefahr laufen könnten, wichtige fachpolitische<br />
Entscheidungs- und administrative Vollzugskompetenzen zunehmend an die Verbände zu<br />
verlieren.<br />
<strong>Die</strong> vorliegende Studie präsentiert – wie gesagt – Deutungen und Einschätzungen der im<br />
Gegenstandsbereich relevanten Expertinnen und Experten zur Einführung von Treuhandverträgen<br />
im Sozial- und Gesundheitsbereich des Landes Berlin. <strong>Die</strong>se überblicksartige<br />
Bestandsaufnahme des Expertenwissens wirft zugleich weitergehende Fragen auf. So ist offen<br />
geblieben, was – unter Kontraktbedingungen – eine erfolgreiche politische Steuerung<br />
<strong>aus</strong>macht und welche beobachtbaren und gegebenenfalls messbaren Effekte sie erzielt. Auf<br />
Seiten der Freien Wohlfahrtspflege stellt sich angesichts der mit dieser Studie vorgelegten<br />
Befunde die Grundsatzfrage, wie sich das verbandliche Selbstverständnis im Spannungsfeld<br />
zwischen Beauftragung und Beleihung mittelfristig entwickeln wird, beziehungsweise welchen<br />
spezifischen Sinn und Zweck die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege mit der<br />
neu gewonnenen Autonomie und ihrer wachsenden Bedeutung im sozialrechtlichen<br />
Dreiecksverhältnis verbinden. Und nicht zuletzt wäre zukünftig zu untersuchen, welche Verbesserungen<br />
und ggf. Verschlechterungen die Einführung von Treuhandverträgen auf Seiten<br />
der Klienten – um die es eigentlich geht – zur Folge haben.<br />
166 Zusammenfassende Übersichten zu hemmenden und begünstigenden Faktoren sowie zu Potenzialen und<br />
Grenzen der Treuhandverträge liegen <strong>als</strong> Anlagen 3 und 4 <strong>dem</strong> Bericht bei.<br />
B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 73