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ischer Befunde der derzeitige Stand der Forschung zum sozi<strong>als</strong>taatlichen<br />
ment aufgezeigt werden.<br />
Stand der Forschung zum Kontraktmanagement<br />
Empirische Studien zum sozi<strong>als</strong>taatlichen Kontraktmanagement sind kaum vorhanden. Das<br />
gilt für den angelsächsischen, aber ganz besonders für den deutschsprachigen Raum (vgl.<br />
Beinecke/Goodman/Lockhart 1997: 41; Gibelman/Demone 1998: XII; Kettner/Martin 1996:<br />
108; Peat/Costley 2000: 22). Trotz unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen in den wenigen<br />
Studien lassen sich dennoch ziemlich regelmäßig Aussagen zu bestimmten Themenbereichen<br />
wie Kundenorientierung, Aufbau- und Ablauforganisation der Nonprofit-Organisationen,<br />
Zusammenarbeit zwischen Staat und Leistungserbringern, Professionalisierung der Arbeit<br />
sowie Finanzierung bei Staat und Leistungserbringern finden (vgl. Ruflin 2006: 80).<br />
Kundenorientierung<br />
<strong>Die</strong> vorliegenden Forschungsergebnisse zeigen, dass entgegen der Forderung der Vertreter<br />
des NPM eine höhere Beteiligung der Klienten und damit eine höhere Kundenorientierung<br />
durch das Kontraktmanagement nicht zu verzeichnen ist (vgl. Powell 1999: 871). Kontraktmanagement<br />
bezieht sich auf die Beziehung zwischen Leistungsbesteller und<br />
Leistungserbringer und berücksichtigt nicht die Einbindung des Klienten (vgl. Mackinthosh<br />
2000: 17). Darüber hin<strong>aus</strong> wird nachgewiesen , dass das Kontraktmanagement dazu beiträgt,<br />
dass sich Leistungserbringer auf Klientengruppen konzentrieren, die <strong>als</strong> relativ unproblematisch<br />
gelten, um den von der öffentlichen Hand geforderten Leistungskriterien, insbesondere<br />
sinkenden Kosten, auch gerecht werden zu <strong>können</strong>, mit der Folge, dass das Kontaktmanagement<br />
neue Ungleichheiten konstituiert (vgl. Barnett/Newberry 2002: 202 ff.;<br />
Beinecke/Goodman/Lockhart 1997: 50 f.; Brodkin/Fuqua/Thoren 2002: 22).<br />
Aufbau- und Ablauforganisation<br />
<strong>Die</strong> Studien zeigen auch, dass für viele Nonprofit-Organisationen im Zuge des Kontraktmanagements<br />
eine grundlegende Reorganisation notwendig wurde, um den Anforderungen des<br />
öffentlichen Leistungsbestellers nachzukommen (vgl. Beinecke/Goodman/Lockhart 1997:<br />
51). So wurden Mitarbeiter für ihre neuen Aufgaben weitergebildet und Abläufe sowie Zuständigkeiten<br />
stärker formalisiert (vgl. Strünck 1995). <strong>Die</strong>ses führte allerdings auch dazu,<br />
dass bisher spezifizierte Angebote und Arbeitsweisen in erheblichem Umfang vereinheitlich<br />
wurden (vgl. Hinte 1999: 297). Dagegen fielen die organisatorischen Anpassungsleistungen<br />
des öffentlichen Leistungsbestellers eher gering <strong>aus</strong> (vgl. Ruflin 2006: 82). Das Rollen- und<br />
Aufgabenverständnis wurde weitgehend unverändert beibehalten (vgl. Kirkpatrick/Kitchener/Owen/Whipp<br />
1999: 723), und auf Weiterqualifizierungen der<br />
Verwaltungsmitarbeiter wurde in der Regel verzichtet (vgl. Knapp/Hardy/Forder 2001: 293).<br />
Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass das Kontraktmanagement auf beiden Seiten erhöhte<br />
Managementanforderungen an das Führungspersonal gestellt hat (vgl. Kirkpatrick/<br />
Kitchener/Owen/Whipp 1999: 720 ff.).<br />
B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 18