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Kooperation<br />

Bezüglich des Verhältnisses zwischen Staat und Nonprofit-Organisationen lassen die vorliegenden<br />

Forschungsergebnisse darauf schließen, dass diese Beziehungen grundsätzlich<br />

kooperativ <strong>aus</strong>gerichtet sind (vgl. Ruflin 2006: 85). <strong>Die</strong> Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung<br />

greifen vor allem auf solche Organisationen zurück, zu denen bereits langjährige bzw.<br />

bewährte Kooperationen bestehen (vgl. Beinecke/Goodman/Lockhart 1997: 51; Johnson/Jenkinson/Kendall/Bradshaw/Blackmore<br />

1998: 326). Vertrauen und Stabilität<br />

bestimmen somit stärker das Zustandekommen von Kontrakten <strong>als</strong> wirtschaftliche Kriterien<br />

wie Preis, Quantität und Qualität. Gleichberechtigte Beziehungen bestehen allerdings nur<br />

dann, wenn die Nonprofit-Organisationen über <strong>aus</strong>reichende Ressourcen und ein hohes<br />

Fachwissen verfügen; gerade dort, wo deren Mitarbeiter ehrenamtlich arbeiten, kommt es<br />

stattdessen immer wieder zu Machtgefällen (vgl. Powell 1999). Dabei lassen die vorliegenden<br />

<strong>Untersuchung</strong>en offen, ob das Kontraktmanagement dazu beiträgt, die<br />

korporatistischen Beziehungen zwischen Staat und Wohlfahrtsverbänden zu entflechten<br />

oder ob die privilegierte Stellung der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege sogar<br />

weiter verstärkt wird (vgl. Strünck 1995: 349 ff.).<br />

Profession<br />

<strong>Die</strong> in der Schweiz von Peter Sommerfeld und <strong>Die</strong>ter Haller durchgeführte <strong>Untersuchung</strong><br />

(vgl. Sommerfeld/Haller 2003) der in der Sozialen Arbeit Beschäftigten lässt folgende Typisierung<br />

zu: (1) den an althergebrachten Werten der überkommenen Organisations- und<br />

Professionskultur festhaltenden Traditionalisten, (2) den professionellen Modernisierer, der<br />

in der Orientierung an ökonomischen Prinzipien eine Chance zur Professionalisierung sieht,<br />

und (3) den „neo-liberalen“ Modernisierer, dessen Handeln auf ökonomischen Werten und<br />

Handlungsmethoden basiert. Studien in Australien (vgl. Healy 2002) und Großbritannien (vgl.<br />

Postle 2002) konnten belegen, dass Führungspositionen in Nonprofit-Organisationen mehr<br />

und mehr an Betriebswirtschaftler und immer weniger an Sozialarbeiter vergeben werden,<br />

wodurch das spezifische Fachwissen dieser Profession sowie deren Werte wie soziale Gerechtigkeit<br />

oder Solidarität mehr und mehr an Bedeutung verlieren würden. So wird die<br />

Befürchtung geäußert, dass mit Einführung des Kontraktmanagements verstärkt fachlich<br />

inadäquate Produkte und Leistungen angeboten werden würden, was durch das unzureichende<br />

Fachwissen der öffentlichen Leistungsbesteller noch verstärkt würde (vgl.<br />

Forder/Knapp/Wistow 1996: 201 ff.).<br />

Finanzierung<br />

In Hinblick auf die mit <strong>dem</strong> Kontraktmanagement einhergehenden Transaktionskosten zeigt<br />

die bisherige Forschung, dass die Kosten dann am geringsten sind, wenn zwischen Staat und<br />

Nonprofit-Organisationen eine auf Vertrauen und Stabilität basierende, kooperative Zusammenarbeit<br />

vorherrschend ist (vgl. Milward/Provan 2000: 368 ff.; Romzek/Johnston 2002:<br />

447 ff.). Dennoch sind die Transaktionskosten für den Staat auch unter günstigen Bedingungen<br />

hoch, insofern er eine sorgfältige Überprüfung der Kontrakte vornimmt und dabei<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 19

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