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schreibungen, Dokumentationen und strukturierten Sachberichten sowie die Bestimmung<br />
klarer Ziele. Darüber dann eine Vergleichbarkeit aller Projekte zu erreichen, wäre Vor<strong>aus</strong>setzung<br />
für die Erstellung eines Gesamtkonzeptes für ein Gesundheitsnetzwerk.<br />
Im Gegensatz zum bisher Genannten beklagt ein Mitglied des Parlaments fehlende Einblicke<br />
in die Entscheidungsgrundlagen der LIGA: „Problematisch finde ich, dass es für uns Außenstehende<br />
nicht transparent genug ist, nach welchen Kriterien die Entscheidungen getroffen<br />
werden innerhalb der LIGA. Aber ich weiß auch nicht, ob ich da soviel Einblick haben möchte.<br />
Mir würde es schon reichen, nachvollziehbare Indikatoren zu kennen, nach denen<br />
innerhalb der Vertragsstrukturen eine Förderung vorgenommen wird. (…) Aber ich glaube,<br />
die arbeiten daran. Bin mir da nicht ganz so sicher.“ 132<br />
Kritisch anzumerken sei zu<strong>dem</strong> – so die Meinung eines Vertreters des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />
Berlin – dass Berichtswesen, Dokumentationen und Klientendateien bei den<br />
einzelnen Projekten sehr unterschiedlich <strong>aus</strong>geprägt wären, was einen Vergleich unmöglich<br />
machen würde. Sofern man <strong>hier</strong> jedoch höhere Anforderungen stellt, habe man immer auch<br />
die Verhältnismäßigkeit zwischen Aufwand und Nutzen zu beachten.<br />
Erfolgskontrolle<br />
<strong>Die</strong> schwierigste Aufgabe im Zusammenhang mit den Verträgen sei – so ein Staatsekretär<br />
a.D. – die Qualitätssicherung der Leistungserbringung gewesen. Man wollte ein System mit<br />
objektiven Bewertungsmaßstäben einführen, mit <strong>dem</strong> es möglich sein sollte, beurteilen zu<br />
<strong>können</strong>, was die Projekte tatsächlich leisten: „<strong>Die</strong>ses Anliegen, zu sagen 'Wir wollen eben<br />
auch wissen, was leistet ein Projekt wirklich', damit man eben unterscheiden kann zwischen<br />
denen, die unbedingt notwendig sind an einem Standort – da kann eben da nicht gekürzt<br />
werden, oder eben nur minimal – und anderen Projekten, die vielleicht nicht so wichtig<br />
sind.“ 133 <strong>Die</strong> Einführung eines solchen Systems habe bei den Geschäftsführern der Verbände<br />
und bei den Projekten teilweise zu Angst und Ablehnung geführt, da eine große Unsicherheit<br />
darüber bestanden habe, den Ansprüchen genügen zu <strong>können</strong>, was sich andernfalls auf die<br />
Mittelvergabe hätte <strong>aus</strong>wirken <strong>können</strong>: „Das hat sich unheimlich verzögert. (…) <strong>Die</strong> Geschäftsführer<br />
hatten zu Recht erkannt, dass es letztlich natürlich auch da für die Zukunft für<br />
die Mittelvergabe wichtig sein konnte. Wenn es zu Kürzungen kommt, schließt man ein Projekt,<br />
was vielleicht nicht gut arbeitet, egal zu welchem Verband es gehört. Und von daher<br />
war das der schwierigste Bereich eigentlich.“ 134 Allerdings habe <strong>hier</strong> der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />
Berlin einen großen Beitrag geleistet, in<strong>dem</strong> er von Anfang an den Aufbau<br />
eines solchen Systems von Qualitätskriterien und Evaluierungsverfahren unterstützt habe.<br />
Auch Vertreter der Senatsverwaltung bemängeln den eher zögerlich verlaufenden Umsteuerungsprozess<br />
hin zu einer effektiven Erfolgskontrolle. In den Vertragsverhandlungen sei man<br />
in diesem Punkt nicht weiter gekommen, da es allen Seiten um eine etwas langsamere,<br />
132 Interview Nr. 12 mit einem Vertreter des Parlaments, Zeilen 191-198.<br />
133 Interview Nr. 7 mit einem Vertreter der SenGSV, Zeilen 122-126.<br />
134 Interview Nr. 7 mit einem Vertreter der SenGSV, Zeilen 420-430.<br />
B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 60