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dieser Art von Vertragskonstruktion <strong>aus</strong> der Hand gegeben hat. Er benennt nur noch politische<br />

Aufgabenfelder (…), aber die tatsächliche Einflussnahme auf die Umgestaltung in <strong>dem</strong><br />

jeweiligen sozialpolitischen oder gesundheitspolitischen Feld hat er schon nicht mehr. Es<br />

geht <strong>als</strong>o auch in der Gestaltung der Vertragsbeziehungen zwischen Senat und der LIGA<br />

hauptsächlich, denke ich, um die Formalien, <strong>als</strong>o einer konkreten Abrechnung und einer<br />

konkreten finanziellen Umsetzung dieser Vertragskonstruktion, weniger <strong>als</strong>o um den fachpolitischen<br />

Aust<strong>aus</strong>ch und den fachpolitischen Streit, was dort eigentlich passieren soll.“ 43 <strong>Die</strong><br />

Senatsverwaltung hätte es verpasst, Instrumente für einen permanenten fachlichen Aust<strong>aus</strong>ch<br />

über Vertragsziele und deren Umsetzung in den Treuhandverträgen einzubauen. „Ich<br />

bin nicht gegen die Übernahme von Aufgaben durch Dritte, die das besser machen <strong>können</strong>.<br />

Das find ich eher gut. Aber ich finde, der Staat sollte auch in den Personen der Senatsverwaltung<br />

diese Prozesse <strong>als</strong> politisch Verantwortlicher mit begleiten. (…) Und das tun sie nicht in<br />

<strong>dem</strong> Maße und wie sie das machen müssten. (…) Nach <strong>dem</strong> Subsidiaritätsprinzip sollte der<br />

Staat abgeben. Das hat er mit diesen Treuhandverträgen auch getan. Aber der sollte, wenn<br />

er das abgibt, die fachpolitische Diskussion um die Umsetzung der Verträge nicht mit abgeben<br />

und die fachlichen Diskussionen nur noch dort stattfinden lassen. Ich find, da hat er eine<br />

Motorfunktion. Da muss er die Diskussion voranbringen und muss diese fachliche Diskussion<br />

auch auf einem hohen Niveau führen wollen.“ 44<br />

Parlamentarische Kontrolle<br />

Um eine stärkere parlamentarische Kontrolle zu ermöglichen, ist <strong>dem</strong> Parlament jährlich<br />

über die Umsetzung der Verträge zu berichten. <strong>Die</strong>s sei notwendig, da der zuständige Fach<strong>aus</strong>schuss<br />

des Parlaments in den Verträgen nicht direkter Partner ist. Auch auf Seiten des<br />

Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin werden solche parlamentarischen Kontrollen <strong>als</strong><br />

notwendig erachtet, auch wenn sie mit Abhängigkeiten einhergehen: „<strong>Die</strong> sind aber für mich<br />

auch normal in einem <strong>dem</strong>okratischen Staatswesen, dass der Souverän, <strong>als</strong>o das Volk ein<br />

Parlament wählt, und die dann verantwortlich die Staatsaufgaben beeinflussen. (…) Insofern,<br />

diese Abhängigkeit, die kann man nicht aufheben. <strong>Die</strong> will ich auch nicht aufheben. Das gehört<br />

zu meinem Staatsverständnis.“ 45<br />

Vertragsgestaltung<br />

Beklagt wird von den Verbänden allerdings, dass in den Treuhandverträgen die verbandlichen<br />

Positionen nur unzureichend berücksichtigt werden würden: „Der aktuelle Vertrag von<br />

2006 ist zu 99 Prozent Senatsverwaltung, oder vielleicht sogar zu 99,9 Prozent. Also die Position<br />

der Verbände finde ich da kaum wieder.“ 46 <strong>Die</strong> Senatsverwaltung ist sich dieser<br />

Situation durch<strong>aus</strong> bewusst und begründet ihre starke Rolle bei der Vertragsgestaltung damit,<br />

dass die Verträge ein Instrument seien, um öffentliche Gelder zu verteilen. „Also was da<br />

drin stehen muss, <strong>können</strong> ja sowieso nur wir sagen. Da kann die LIGA <strong>aus</strong> meiner Sicht dann<br />

43 Interview Nr. 12 mit einem Vertreter des Parlaments, Zeilen 128-140.<br />

44 Interview Nr. 12 mit einem Vertreter des Parlaments, Zeilen 326-355.<br />

45 Interview Nr. 6 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 767-774.<br />

46 Interview Nr. 14 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 654-656.<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 33

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