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problematisch seien: „Das heißt ein Träger läuft immer in Gefahr, dass er gegen Zuwendungsbestimmungen<br />

verstößt und dies letztendlich dann bei Prüfungen des<br />

Verwendungsnachweises zu erheblichen Mittelrückforderungen führen kann. Und solche<br />

Mittelforderungen, die <strong>können</strong> ja kleine Träger nicht nur überfordern, sondern <strong>können</strong> auch<br />

das finanzielle Aus bedeuten.“ 96 Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin spricht über<br />

dieses Problem. So wird es beispielsweise <strong>als</strong> „absoluter Quatsch“ 97 empfunden, den Projekten<br />

Vorgaben über die Höhe der Personal- und Sachkosten machen zu müssen. „Was da für<br />

Unsinn beachtet werden muss. Das ist furchtbar. Das ist die Bürokratie. Schlimmer geht es<br />

gar nicht.“ 98 Stattdessen sollen die Leistungsträger selbst mehr Entscheidungsspielraum bekommen:<br />

„Ich hätte das gerne so, dass der Träger selber die Mittel so bewirtschaften kann,<br />

wie er das sinnvoll findet. Und ich glaube, es kommt was Besseres dabei r<strong>aus</strong>.“ 99<br />

Der ursprüngliche Ansatz der Treuhandverträge sei – so ein Verbandsvertreter – eine leistungsorientierte<br />

Steuerung anhand von Output und Outcome gewesen. <strong>Die</strong> gängige<br />

retrospektive Finanzkontrolle habe man daher etwas zurückstellen wollen, um den Projekten<br />

eigenwirtschaftliche Spielräume zu eröffnen. <strong>Die</strong> Idee von Leistungsverträgen sei in diesem<br />

Zusammenhang aufgekommen, bei denen die Projekte nur hätten nachweisen sollen, ob sie<br />

die gesetzten Anforderungen erfüllt haben: „Das war mal die Philosophie, die man mal hatte<br />

und die eigentlich heute weg ist. Also der Senat sagt heute 'Ja, beides'. Also Hosenträger und<br />

Gürtel. Also Leistungssteuerung und Abrechnung und Finanzkontrolle. Und dann sag ich immer<br />

'Das ist unverhältnismäßig'. Damit werden dann doppelt Ressourcen gebunden. Auf der<br />

einen Seite muss er seine Leistungen optimieren, auf der anderen Seite darf er keine Spenden<br />

einwerben, muss alles nachweisen. (…) Der aktuelle Vertrag ist absolut schlecht, weil der<br />

im Grunde beides haben will.“ 100 Von Seiten der Politik habe man diese Problematik erkannt.<br />

<strong>Die</strong> aktuelle Koalitionsvereinbarung sieht von daher eine Entbürokratisierung der Treuhandverträge<br />

sowie die Stärkung eigenwirtschaftlicher Möglichkeiten der Projekte vor: „Aber ob<br />

das jetzt große Auswirkungen hat, was die Regierung jetzt sagt, kann man nur hoffen. Aber<br />

eigentlich ist das die Perspektive. Also was in der Koalitionsvereinbarung 2007 steht, ist eigentlich<br />

die Perspektive. Aber das steht nicht in <strong>dem</strong> Vertrag. Aber vielleicht steht es<br />

deswegen in der Koalitionsvereinbarung.“ 101<br />

IV. e. „Inzwischen ist die Luft r<strong>aus</strong>“ – Finanzielle Ressourcen<br />

<strong>Die</strong> Treuhandverträge haben einen Einfluss auf die fachliche Effektivität und wirtschaftliche<br />

Effizienz beim Einsatz von Zuwendungsmitteln.<br />

96 Interview Nr. 13 mit einem Vertreter des Landesverbandes der Arbeiterwohlfahrt Berlin, Zeilen 376-381.<br />

97 Interview Nr. 1 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeile 310.<br />

98 Interview Nr. 2 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 430-432.<br />

99 Interview Nr. 1 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 313-315.<br />

100 Interview Nr. 14 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 550-558.<br />

101 Interview Nr. 14 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 673-677.<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 50

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