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nen Fehler gemacht, weil man wieder noch jemanden vergessen hat, mit <strong>dem</strong> man sich nicht<br />

abgestimmt hätte. (…) Es scheint sich momentan eher in die Richtung zu entwickeln, dass wir<br />

immense Abstimmungs- und Abspracheprobleme kriegen. Und keiner weiß so richtig, wer<br />

steuert <strong>hier</strong> eigentlich genau was. Und im Zweifelsfall entscheide ich eben gerne alleine und<br />

weiß <strong>als</strong>o dann auch, was ich zu verantworten habe.“ 154 <strong>Die</strong> Zusammenlegung der verschiedenen<br />

Projekte <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Gesundheitsbereich und <strong>dem</strong> Sozialbereich sei aber dennoch richtig<br />

gewesen, nicht nur wegen der notwendigen Sparmaßnahmen, sondern auch, weil dadurch<br />

innerhalb des Verbandes alles in einem Bereich liegt, was Abstimmprozesse wenigstens verbandsintern<br />

reduzieren würde.<br />

<strong>Die</strong> Senatsverwaltung beurteilt vor allem ihren gesunkenen Einfluss bei den Projekten <strong>als</strong><br />

problematisch. So habe sie früher einen direkten Kontakt zu den Projekten gehabt, der seit<br />

der Einschaltung des Treuhänders lediglich noch mittelbar bestünde. Einen direkten Kontakt<br />

zu den Projekten herzustellen sei nun Aufgabe des Treuhänders, dieser habe alle Leistungsträger<br />

zu bündeln und <strong>als</strong> deren Sprachrohr zu agieren. Bei der Verwaltung selbst habe es<br />

dazu geführt, dass fachlich kompetentes Personal abgebaut wurde: „Aber das hat natürlich<br />

auch die Folge, dass jetzt <strong>hier</strong> Leute <strong>aus</strong>sterben, die auch die Szene beurteilen <strong>können</strong>. Das<br />

muss man sich wieder beschaffen.“ 155 Nach Auffassung eines Vertreters der Fachverbände<br />

müsse die Verwaltung <strong>aus</strong> diesem Grunde den Treuhänder in seiner Mittlerrolle ernst nehmen,<br />

um seine Rolle nicht gegen ihn <strong>aus</strong>zuspielen. <strong>Die</strong>ses habe in der Vergangenheit aber<br />

nicht so funktioniert, was sich besonders bei den Vertragsverhandlungen zeigte: „Wir haben<br />

die Vorschläge auch mit unseren Mitgliedseinrichtungen abgestimmt. Und dann kamen wir<br />

mit <strong>dem</strong> Gesamtpaket beim Senat an. Und dann haben die das einfach durchgestrichen und<br />

gesagt 'Wir wollen Euch was anderes aufzwingen'. Das war genau der Punkt, wo diese Rolle<br />

dann nicht mehr klappte. In <strong>dem</strong> Moment, wo diese Mittlerrolle in ihrer Ambivalenz nicht<br />

wahrgenommen wird <strong>als</strong> Sicherungschance für den Senat, wenn er mit den Einrichtungen<br />

nicht mehr unmittelbar kommuniziert, dann muss er zumindest noch über diese Zwischeninstanz<br />

die Impulse von unten aufnehmen.“ 156<br />

Interessen<strong>aus</strong>gleich<br />

<strong>Die</strong>se Mittlerrolle der Verbände wird vom Vertreter eines Fachverbandes <strong>als</strong> dialogischer<br />

Prozess zwischen den Geldgebern auf der einen Seite beschrieben, die sagen, was sie gern<br />

hätten und auf der anderen Seite denjenigen, die die Leistung erbringen und erklären, was<br />

sie leisten <strong>können</strong> und wollen. Zwischen den Bedürfnissen des Auftraggebers und denen der<br />

Leistungserbringer bestünden häufig Differenzen, die dann mithilfe des Treuhänders verhandelt<br />

werden müssen. Besonders geschickt stelle es ein Mitarbeiter des Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverbandes Berlin an, die verschiedenen Interessen der Beteiligten „<strong>aus</strong>zujonglieren“,<br />

sodass schlussendlich alle seinem Vorschlag zustimmen würden: „Und wenn ihn<br />

154 Interview Nr. 1 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 521-552.<br />

155 Interview Nr. 8 mit Vertretern der SenGSV, Zeilen 755-758.<br />

156 Interview Nr. 11 mit einem Vertreter eines Fachverbandes, Zeilen 409-420.<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 67

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