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mittlerweile erreicht: „Inzwischen ist die Luft, was die Treuhandverträge anbetrifft, die ist<br />

r<strong>aus</strong>. <strong>Die</strong> ist so gut wie weg. Also da noch mal zu kürzen, würde bei den meisten an die Substanz<br />

gehen.“ 112<br />

Besorgt äußert sich ebenfalls ein Staatssekretär a.D. über die Entwicklung in diesem zuwendungsgeförderten<br />

Bereich: „<strong>Die</strong>ses ganze Feld der komplementären Versorgung ist so<br />

drastisch gekürzt worden, dass sie es eigentlich auch gleich einstecken <strong>können</strong> in Berlin. Als<br />

Staat, wenn man es ernst meint, den Begriff Entstaatlichung, dann muss ich an ihre Belange<br />

denke, und dann muss ich denen auch eine Grundfinanzierung geben, damit sie überhaupt<br />

die Aufgabe erfüllen <strong>können</strong>. Wir sind heute in einer Denke, dass Entstaatlichung 100 Prozent<br />

Einsparung bedeutet. (…) Wenn ich es ernst meine, muss ich ernst zu nehmende<br />

Verbände staatlich stützen. (…) Ich muss ihre Arbeitskraft finanzieren. (…) Wir haben versucht,<br />

sinnvoll zurechtzuschneiden. Aber ich habe ein bisschen Sorge, dass das heut zu wenig<br />

ist, weil es sind staatliche Aufgaben gewesen – Daseinsvorsorge oft genannt. (…) <strong>Sie</strong> <strong>können</strong><br />

über eins mit mir nicht streiten, ob ich einen, ich sage jetzt mal psychisch labilen Menschen,<br />

der möglicherweise auch noch behindert ist, wenn ich <strong>dem</strong> keine Stützung, wenn ich <strong>dem</strong><br />

das nicht gebe, dann habe ich möglicherweise hinterher nicht nur ein Menschenleben völlig<br />

kaputtgemacht, sondern ich hab das auch noch viel zu teuer kaputtgemacht. (…) Ich bedaure,<br />

dass wir nicht mehr so sozial arbeiten wie wir das eigentlich mal getan haben.<br />

Insbesondere (…) von einer Regierung, die sich <strong>als</strong> sozial bezeichnet.“ 113<br />

Aufgrund der finanziellen Maßnahmen bestünde die Gefahr, die besonders betroffene Klientel<br />

völlig an den Rand der Gesellschaft zu drängen: „Ich muss <strong>als</strong> Staat irgendwann<br />

entscheiden, will ich mich um diese Randgruppen noch kümmern, oder ich will es nicht mehr<br />

tun. (…) Will aber keiner. Sondern man will doch noch ein Stück Solidarität in der Bevölkerung.<br />

(…) Aber dazu bräuchte ich eine Grund<strong>aus</strong>stattung. Und zu der muss ich mich endlich<br />

einmal bekennen. Wirklich endlich einmal bekennen. Also es ist dann ein Etatteil, den ich<br />

auch nicht verändern kann. (…) Lass ich in der Psychiatrie einen Bereich einbrechen. Was<br />

passiert? Ein Teil wird stationär. Ein Teil geht über die Krankenkasse. Ein Teil geht über die<br />

Sozialhilfe. Also über die Finanzierung des Staates. Und nur weil es ein anderer Topf ist, ist es<br />

dann billiger?“ 114 Im Sinne einer Bestandsaufnahme müsste – nach Ansicht des Staatssekretärs<br />

– ein Atlas über gesundheitliche sowie soziale Problembereiche in Berlin erstellt<br />

werden: „Was aber wirklich sinnvoll wäre, wäre ein Atlas zur Feststellung der Problematiken<br />

im gesundheitlichen-sozialen Bereich, <strong>als</strong>o mit anderen Worten, ein Atlas, der zeigt wo ist<br />

welches Problem gravierend, in welcher Form?“ 115 Intervenierende Maßnahmen in Bezug<br />

auf die dabei festgestellten Problematiken müsste das Land Berlin <strong>als</strong> feste Grund<strong>aus</strong>stattung<br />

sicherstellen.<br />

112 Interview Nr. 5 mit einem <strong>Die</strong>nstleister des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 303-305.<br />

113 Interview Nr. 9 mit einem Vertreter der SenGSV, Zeilen 361-401.<br />

114 Interview Nr. 9 mit einem Vertreter der SenGSV, Zeilen 652-670.<br />

115 Interview Nr. 9 mit einem Vertreter der SenGSV, Zeilen 698-701.<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 54

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